Die Corona Borealis (Nördliche Krone) ist ein Sternbild in etwa 2700 Lichtjahren Entfernung von der Erde. Das Sternbild kann in Deutschland ganzjährig beobachtet werden. Doch aufgrund seiner Distanz zur Erde ist es nur mit einem Teleskop gut sichtbar. Nun steht allerdings ein Ereignis an, das einen Stern der Nördlichen Krone so sehr aufhellt, dass es ohne Hilfsmittel zu sehen sein wird. Dabei handelt es sich um das Doppelsternsystem T Corona Borealis, bestehend aus einem toten Weißen Zwerg und einem alternden Roten Riesen.
Letzterer befindet sich in seinem letzten Lebenszyklus und stößt seine äußeren Schichten von Zeit zu Zeit ab, wenn er sich erwärmt. Die Materie landet auf dem Zwergstern und erhitzt dessen Atmosphäre hin zu einer thermonuklearen Reaktion, die eine Nova auslöst. Das geschieht in aller Regelmäßigkeit etwa alle 80 Jahre. Nach dem letzten Ausbruch 1946 ist es dieses Jahr wieder so weit.
Blick auf den Nordhimmel
Eine Nova ist die Kernfusion des Wasserstoffs, der auf dem Weißen Zwerg gelandet ist, nachdem es vom Sternennachbarn ausgestoßen wurde. Die Hülle des Weißen Zwergs wird um mehrere Millionen Grad erhitzt und breitet sich aus, sodass er immer heller wird. Durch die Helligkeitszunahme ist er auch bei uns am Nachthimmel mit bloßem Auge sichtbar. T Corona Borealis leuchtet dann so stark wie der Polarstern, mit einer scheinbaren Helligkeit von zwei Magnituden (sonst zehn Magnituden).
Die Nördliche Krone ist ein auffälliges Sternbild am Nordhimmel, das aus einem Sternhaufen in Hufeisenform besteht und bis zum September rund um Mitternacht zu sehen ist. T Corona Borealis kann auch nach seiner Nova mit einem Fernglas noch einige Zeit beobachtet werden, doch dann wird der üblicherweise lichtschwache Doppelstern wieder für etwa 80 Jahre in der Versenkung verschwinden.
Quelle: ntv.de
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