Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat seine demokratische Kontrahentin Kamala Harris als "dumm" beschimpft. "Sie hat einen wirklich niedrigen IQ", behauptete der frühere US-Präsident bei einem Wahlkampfauftritt in Atlanta im Bundesstaat Georgia. Trump verunglimpfte die amtierende Vizepräsidentin und demokratische Präsidentschaftsanwärterin als "Verrückte" und als "radikalen linken Freak".
Der Republikaner verglich Harris mit dem Senator Bernie Sanders, der sich selbst in der Vergangenheit um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten beworben hatte und für sehr linke Positionen steht. "Sie ist schlimmer als Bernie Sanders. Sie ist wie Bernie Sanders, aber nicht so klug", spottete er. "Sie ist eine dumme Version von Bernie Sanders, und sogar noch weiter links als er."
Dass Trump die Tonart gegenüber seiner Kontrahentin bei der Präsidentenwahl verschärft, dürfte damit zu tun haben, dass Harris derzeit recht erfolgreich im Wahlkampf ist. Sie erzielt momentan hohe Spendeneinnahmen und schneidet in ersten Umfragen gegen Trump besser ab als US-Präsident Joe Biden, der ursprünglich gegen den Republikaner antreten wollte, aber auf Druck seiner Partei hin aus dem Rennen ausstieg.
Trump überzieht seine Gegner standardmäßig mit üblen Beschimpfungen. Er hat in der Vergangenheit auch schon mehrere Personen in Bezug auf ihren angeblichen niedrigen Intelligenzquotienten verunglimpft und sich selbst wiederum als "geistig sehr stabiles Genie" bezeichnet.
Gratulation zu "großartigem" Deal
Von Wladimir Putin sprach Trump in seiner Rede in Atlanta dagegen in höchsten Tönen. Der Republikaner gratulierte dem Kremlchef zum jüngsten Gefangenenaustausch mit dem Westen. "Ich möchte Wladimir Putin dazu beglückwünschen, dass er wieder einmal einen großartigen Deal gemacht hat", sagte Trump. Für die Vereinbarung seien einige der übelsten Killer auf der Welt freigelassen worden. "Wir haben unsere Leute zurückbekommen", sagte Trump, beklagte aber zugleich, die USA machten "schreckliche" Deals. Die Einigung schaffe einen schlechten Präzedenzfall.
Auch während seiner Amtszeit seien im Ausland inhaftierte Amerikaner freigekommen, sagte Trump weiter und betonte: "Ich habe nie etwas bezahlt." Der Republikaner hatte den jüngsten Deal mit Russland bereits zuvor schlechtgeredet und ohne jeden Beleg impliziert, für den Austausch der Gefangenen sei Geld geflossen.
Bei einem beispiellosen Gefangenenaustausch hatten am Donnerstag Russland und Belarus 16 Menschen freigelassen, die unter anderem wegen ihrer Tätigkeiten als Journalisten, Künstler, Oppositionelle oder Aktivisten in Gefangenschaft geraten waren. Im Gegenzug wurden zehn Personen aus der Haft in verschiedenen Ländern an Moskau übergeben - darunter der verurteilte "Tiergartenmörder" Wadim Krasikow, der in Deutschland in Haft war. Die US-Regierung hatte den Austausch mit der Hilfe von mehreren anderen Ländern vorangetrieben, um unter anderem die US-Bürger Evan Gershkovich und Paul Whelan aus russischer Haft freizubekommen.
Quelle: ntv.de, uzh/dpa
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