Ukraine erwartet "gigantischen" Gegenschlag nach Kursk-Vorstoß

  13 Auqust 2024    Gelesen: 660
  Ukraine erwartet "gigantischen" Gegenschlag nach Kursk-Vorstoß

Russland wird von einer ukrainischen Offensive in der Region Kursk überrumpelt und verliert die Kontrolle über mehrere Ortschaften. Der Angriff sorgt im Kreml für Unmut. Ein verheerender Gegenschlag soll einem Bericht zufolge bereits in Planung sein.

Die ukrainischen Streitkräfte bringen bei ihrem Vorstoß in die russische Region Kursk Dutzenden Ortschaften unter ihre Kontrolle. Laut Präsident Wolodymyr Selenskyj soll es sich bei der Operation um eine Sicherheitsmaßnahme handeln, um die ostukrainische Region Sumy zu schützen. Beim Kreml wächst der Unmut über den Angriff auf russischem Territorium, wie die "Moscow Times" berichtet. In der Ukraine befürchte man einen heftigen Gegenschlag, schreibt die Zeitung unter Berufung auf einen ukrainischen Informanten.

"Russland hat das Bedürfnis, eine sehr harte Antwort zu geben, etwas Gigantisches, um der Welt zu zeigen, dass es allmächtig ist und so etwas wie Kursk nicht ungestraft bleibt", schreibt die Zeitung. In Kiew erwarte man Hunderte Raketen, was zu einem Problem für die Luftabwehr werden könne, so der Informant. Zuvor hatte bereits ein ukrainischer Sicherheitsverantwortlicher der Nachrichtenagentur AFP gesagt, dass Russland als Reaktion auf die Offensive in Kursk bereits einen massiven Raketenangriff auf "Entscheidungszentren" wie das Parlament in Kiew vorbereite.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte seine Streitkräfte angewiesen, den seit einer Woche dauernden Vormarsch der ukrainischen Armee im russischen Gebiet Kursk endlich zu stoppen. "Die Hauptaufgabe des Verteidigungsministeriums besteht nun darin, den Feind aus unseren Gebieten zu vertreiben und eine zuverlässige Grenzsicherung zu gewährleisten", sagte Putin bei einer Krisensitzung in Moskau.

Selenskyj: Kursk als Symbol von Putins Untergang

Der amtierende Gouverneur von Kursk, Alexej Smirnow, offenbarte bei der Sitzung eher unfreiwillig, wie tief Russland von dem überraschenden Einmarsch getroffen worden ist. In seinem Gebiet seien 120.000 Menschen aus den betroffenen oder gefährdeten Landkreisen evakuiert worden, sagte er. Weitere 60.000 Menschen hielten sich noch dort auf, wo zur Sicherheit geräumt werden müsse. "Die Lage in der Region ist schwierig." Es habe 12 Tote und 121 Verletzte, darunter 10 Kinder, gegeben; etwa 2000 Menschen würden vermisst.

Selenskyj bezeichnete das Vorgehen in Kursk als Symbol vom Anfang und Ende des russischen Präsidenten. Dabei nahm er Bezug auf die Katastrophe beim Untergang des modernsten russischen Atom-U-Boots "Kursk", das im August 2000 mit 118 Besatzungsmitgliedern an Bord gesunken war. "Vor 24 Jahren gab es die Kursk-Katastrophe, die den symbolischen Beginn seiner Herrschaft darstellte; jetzt sehen wir das Ende davon - und es ist wieder Kursk."

Quelle: ntv.de, mba/dpa


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