Eine wichtige russische Ölraffinerie in Wolgograd ist zum zweiten Mal binnen weniger Tage von einem ukrainischen Drohnenangriff getroffen worden. Das Ausmaß der Schäden nach der nächtlichen Attacke ist noch unklar. Gouverneur Andrej Botscharow sprach davon, dass Trümmer einer Drohne auf dem Gelände mehrere Brände ausgelöst hätten. Sie seien aber rasch eingedämmt worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Tass nach diesen Angaben. Die Raffinerie des Konzerns Lukoil an der Wolga war schon in der Nacht auf den 31. Januar attackiert worden.
Russische Telegramkanäle berichteten auch über einen Brand in einer gasverarbeitenden Fabrik bei Astrachan am Kaspischen Meer. Die regionalen Behörden sprachen nur allgemein davon, dass Anlagen der dortigen Energieindustrie angegriffen worden seien. In Moskau wurde zudem eine Person bei einer Explosion in einem Wohngebäude getötet und vier weitere verletzt, wie Tass berichtete. Baza, ein Telegram-Kanal mit Kontakten zu den russischen Sicherheitsdiensten, veröffentlichte ein Video, das große Schäden an dem Wohnkomplex Alye Parusa zeigte, in dem die Explosion stattgefunden haben soll. Was zu der Explosion führte, ist allerdings noch nicht klar.
Zudem gab es russischen Staatsmedien zufolge eine Explosion in einem Wohnhaus in Moskau, bei dem eine Person getötet und vier weitere verletzt wurden. Eine Bombe sei zu dem Zeitpunkt detoniert, als ein Mann mit seinen Bodyguards die Lobby eines Luxus-Apartmenthauses betreten habe, berichteten die Medien. Die staatliche Nachrichtenagentur Tass zitiert Ermittler, die von einem Mordanschlag gesprochen haben sollen. Es ist noch unklar, wer das Ziel gewesen sein könnte. Kurz darauf meldet Tass, ein hochrangiger pro-russischer Paramilitär aus der ostukrainischen Region Donezk sei schwer verletzt worden.
Flughäfen stellten Betrieb ein
Die Ukraine zielt seit mehreren Wochen mit ihren verbesserten Kampfdrohnen auf die russische Ölindustrie. Dies soll die Treibstoffversorgung der gegnerischen Armee treffen, aber auch die Öleinnahmen für die Kriegskasse des Kremls schmälern. Die Ziele liegen tief im russischen Hinterland mehrere Hundert Kilometer von der Ukraine entfernt.
Wegen der ukrainischen Drohnenangriffe mussten Flughäfen im Süden Russlands nachts zeitweise den Verkehr einstellen. Das Verteidigungsministerium in Moskau sprach davon, dass in der Nacht 70 ukrainische Kampfdrohnen über russischem Gebiet abgefangen worden seien. Seinerseits berichtete das ukrainische Militär von einem russischen Angriff mit 71 Kampfdrohnen in der Nacht. 38 Drohnen seien abgeschossen worden.
Quelle: ntv.de, spl/dpa
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