Bitcoin-Erfinder gibt sich zu erkennen

  02 Mai 2016    Gelesen: 871
Bitcoin-Erfinder gibt sich zu erkennen
Nach jahrelangen Spekulationen präsentiert sich ein australischer Computerfachmann als Gründer der Digitalwährung Bitcoin. Der Unternehmer steht schon länger im Verdacht, der Schöpfer der Krypto-Währung zu sein.
Ein australischer IT-Experte behauptet der "BBC" zufolge, er habe die Krypto-Währung Bitcoin erfunden. Sein Name: Craig Steven Wright. "Ich habe das Projekt maßgeblich nach vorne gebracht, aber andere haben mir geholfen", sagte Wright.

Wright untermauerte seine Behauptung, indem er Bitcoins benutzte, die dem bisher anonymen Bitcoin-Gründer gehören. "Ich will jetzt, dass die Sache ein für alle mal geklärt ist", sagte der Australier. Er habe sich für sein Pseudonym vom Namen eines japanischen Philosophen aus dem 17. Jahrhundert inspirieren lassen, Tominaga Nakamoto. Der Bitcoin-Gründer war bislang nur als "Satoshi Nakamoto" bekannt.

Wright wurde schon im Dezember vergangenen Jahres von US-Medien als möglicher Bitcoin-Schöpfer genannt. Kurz darauf hatten australische Bundespolizisten sein Haus in der Nähe von Sydney durchsucht – im Auftrag der Steuerfahndung. In Australien wurde seit langem darüber debattiert, wie Bitcoins steuerlich behandelt werden. Die Finanzbehörde hatte später entschieden, sie als Vermögenswert und nicht als Währung anzusehen.

Wright hatte das Haus kurz vor der Durchsuchung verlassen und war mit seiner Familie weggezogen – angeblich nach London. Schätzungen zufolge sollen ihm eine Million Bitcoins gehören. Das Paket wäre derzeit rund 400 Millionen Euro wert.

Spezialist für alternative Währungen

Die früheren Berichte über die Bitcoin-Urheberschaft Wrights basierten vor allem auf angeblichen Dokumenten der australischen Steuerbehörde. In einer Befragung soll er demnach gesagt haben, er "betreibe" Bitcoin seit 2009. Was "betreiben" konkret bedeutet, wurde allerdings nicht erklärt. Der Australier hat einen Doktortitel in Informatik. Eine seiner zahlreichen Firmen, DeMorgan, hat sich auf "alternative Währungen" spezialisiert. Mit einer anderen, Hotwire, versuchte Wright, eine Bitcoin-Bank zu gründen.

Im Jahre 2009 war Bitcoin erfunden worden. Die Identität des Erfinders blieb bisher ein Geheimnis. Im Gegensatz zu den offiziellen Währungen wie Euro und Dollar steht hinter den Bitcoins keine Zentralbank. Vielmehr wird das Cyber-Geld von Nutzern anonym selbst an leistungsstarken Rechnern produziert ("geschürft"), indem diese hochkomplexe mathematische Formeln lösen. Die Geldmenge ist begrenzt, irgendwann soll es maximal 21 Millionen Bitcoins geben, die für Zahlungen gestückelt werden können.

Im Prinzip sind Bitcoins damit Goldkörner, die mit einer Seriennummer versehen sind. Der Kurs ergibt sich aus Angebot und Nachfrage an unregulierten Tauschbörsen. Sie basieren aber - anders als Gold, das als Rohstoff ein Wert an sich ist - allein auf Vertrauen und unterscheiden sich in diesem Punkt prinzipiell nicht von dem bei vielen seiner Fans verpönten Papiergeld.

Quelle: n-tv.de , jga/dpa

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