Sparkassen planen überregionale Smartphone-Bank

  03 Mai 2016    Gelesen: 771
Sparkassen planen überregionale Smartphone-Bank
Mehrere Großsparkassen wollen als Reaktion auf den Fintech-Boom eine eigene Smartphone-Bank gründen. Der Dienst namens Yomo soll zunächst nur aus einer Konto-App und einer Karte bestehen. Langfristig wollen die Geldhäuser das Angebot überregional erweitern – und damit das traditionelle Regionalprinzip der Sparkassen aufbrechen.
Eine Gruppe von Großsparkassen in Deutschland planen, eine überregionale Smartphone-Bank zu gründen. Deren Kunden sollen ihre Geschäfte ausschließlich auf dem Smartphone abwickeln. Der Dienst soll zunächst nur aus einer Konto-App und einer Karte bestehen und Yomo heißen- ein Akronym aus „your money“, wie die SZ berichtet.

Viele traditionelle Geldhäuser setzen in jüngster Zeit auf neue technologische Lösungen fürs Banking: Die Fintech-Branche boomt und sowohl Start-ups als auch Tech-Riesen wie Google und Apple machen den konventionellen Banken mit alternativen Finanz- und Bezahl-Technologien das Geschäft streitig. Die Gründung der Yomo-Bank ist daher auch als eine Reaktion der traditionellen Sparkassen auf die wachsende Konkurrenz an Fintech-Start-ups zu verstehen.

Insbesondere das Berliner Start-up Number 26 bietet bereits einen fast identischen Service an, mit dem es in nur wenigen Monaten mehr als 100.000 Kunden gewonnen hat. Mit dem Konkurrenz-Angebot will die Sparkasse nun genau deren vor allem junge Kunden erreichen, also eine Zielgruppe zwischen 18 und 35 Jahren, die bisher nicht zum klassischen Sparkassen-Kundenstamm gehörte.

Die Gründung von Yomo könnte jedoch langfristig das traditionelle System Sparkasse aufheben: Denn die Sparkassen wollen das Angebot überregional erweitern – und damit erstmals gegen das traditionelle Regionalprinzip verstoßen, nach dem eine Sparkasse keine Angebote im Bereich einer anderen Sparkasse macht. Dieses Prinzip zur Konkurrenzvermeidung würde nun erstmals aufgebrochen: Anfangs gehören laut SZ die Sparkassen Köln, Hamburg, Berlin und München zu den treibenden Institutionen. Kleinere Sparkassen wollen sich jedoch später ebenfalls an dem Projekt beteiligen.

Yomo hat bereits eine Startseite, allerdings bleibt diese bisher ohne Inhalte. Sie ist auch nicht als Projekt der Sparkasse erkennbar – laut SZ handele es sich bei Yomo bisher um ein „millionenschweres Geheimprojekt“. Die App soll von Starfinanz entwickelt werden und ab Herbst 2016 verfügbar sein.

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