Viele traditionelle Geldhäuser setzen in jüngster Zeit auf neue technologische Lösungen fürs Banking: Die Fintech-Branche boomt und sowohl Start-ups als auch Tech-Riesen wie Google und Apple machen den konventionellen Banken mit alternativen Finanz- und Bezahl-Technologien das Geschäft streitig. Die Gründung der Yomo-Bank ist daher auch als eine Reaktion der traditionellen Sparkassen auf die wachsende Konkurrenz an Fintech-Start-ups zu verstehen.
Insbesondere das Berliner Start-up Number 26 bietet bereits einen fast identischen Service an, mit dem es in nur wenigen Monaten mehr als 100.000 Kunden gewonnen hat. Mit dem Konkurrenz-Angebot will die Sparkasse nun genau deren vor allem junge Kunden erreichen, also eine Zielgruppe zwischen 18 und 35 Jahren, die bisher nicht zum klassischen Sparkassen-Kundenstamm gehörte.
Die Gründung von Yomo könnte jedoch langfristig das traditionelle System Sparkasse aufheben: Denn die Sparkassen wollen das Angebot überregional erweitern – und damit erstmals gegen das traditionelle Regionalprinzip verstoßen, nach dem eine Sparkasse keine Angebote im Bereich einer anderen Sparkasse macht. Dieses Prinzip zur Konkurrenzvermeidung würde nun erstmals aufgebrochen: Anfangs gehören laut SZ die Sparkassen Köln, Hamburg, Berlin und München zu den treibenden Institutionen. Kleinere Sparkassen wollen sich jedoch später ebenfalls an dem Projekt beteiligen.
Yomo hat bereits eine Startseite, allerdings bleibt diese bisher ohne Inhalte. Sie ist auch nicht als Projekt der Sparkasse erkennbar – laut SZ handele es sich bei Yomo bisher um ein „millionenschweres Geheimprojekt“. Die App soll von Starfinanz entwickelt werden und ab Herbst 2016 verfügbar sein.
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