Der Kampfanzug Ratnik, der in der Presse oft als Equipment für „Soldaten der Zukunft“ bezeichnet wird, besteht aus rund 40 Elementen. Dazu gehören Handfeuerwaffen, Ziel- und Schutzeinrichtungen, Geräte für Navigation und Zielzuweisung.
Dabei wird das Equipment weiter modernisiert. Die aktuelle Modifikation Ratnik-2 wird bereits serienmäßig an die Streitkräfte geliefert. „Vor Jahresende sollen rund 80.000 Soldaten mit diesem Equipment ausgerüstet sein“, so Heereschef Oleg Saljukow. Nach Angaben der Armee soll diese Version die Effizienz der Kampfführung erhöhen und Verluste reduzieren. Dazu sollen eine größere kugelsichere Fläche sowie das medizinische Beobachtungssystem beitragen. Der modernisierte Anzug ist 20 Kilogramm schwer und damit deutlich leichter als die erste Version. Er soll auch in der Arktis einsatzbereit sein.
Der russische Militärexperte Wladislaw Schurygin kommentierte für sputniknews: „Dem neuen Ratnik-Anzug gehört auch ein Exoskelett an. Das ist ein halbrobotisiertes System, das in die Kleidung eingebaut ist, um sozusagen Funktionen eines Ladearbeiters zu erfüllen und die Möglichkeiten des Soldaten beim Tragen von Lasten um eine Größenordnung zu erhöhen (…) Der Soldat bekommt quasi drei- bis viermal so viel Muskeln wie üblich. Damit wird er mobiler und kann schwerere, dafür aber stärkere Waffen einsetzen.“
Die aktuelle Modernisierung ziele unter anderem darauf ab, alle Systeme zu „minimieren“: „Das bedeutet neue Stoffe, neue technische Lösungen, neue Mikroelektronik. Was einen modernen Soldaten am meisten erschöpft, ist das Gewicht seiner Ausrüstung. Etwa 40 oder gar 60 Kilogramm bei Hitze mitzuschleppen, ist eine äußerst harte Zumutung. Der Soldat schmilzt praktisch zusammen, verliert schnell seine Arbeitsfähigkeit und braucht eine Erholung. Moderne Kriege erfordern jedoch eine schnelle Reaktion.“
Die weitere Modernisierung des Ratnik-Anzugs soll laut Schurygin die russische Armee stärker machen: „Die Hauptrichtung für den militärischen Gedanken ist die Entwicklung einheitlicher Kampfsysteme, in denen ein Heeressoldat nicht bloß ein kleines Körnchen ist, sondern eine strukturintegrierte Kampfeinheit. Die wichtigste Aufgabe besteht derzeit darin, seine ständige Verbindung mit dieser Struktur zu sichern“.
„Der Soldat soll immer mit Aufklärungsdaten und mit Informationen über die Umgebung versorgt werden, um sich also in eine Art intellektuelle Kampfmaschine zu verwandeln. Das ist die Hauptrichtung, die mit der zweiten Ratnik-Version umgesetzt werden soll“, so der Experte.
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