Allerdings, so heißt es, sehe man es im Wehrressort unter anderem wegen der demografischen Entwicklung und der positiven Lage auf dem Arbeitsmarkt als unrealistisch an, diesen großen Sprung tatsächlich im gewählten Planungszeitraum zu schaffen, also bis 2023. Ein weiterer Grund dürfte die Sorge sein, das notwendige Geld nicht zu bekommen.
Stattdessen will man bis 2023 nun zunächst knapp 6900 zusätzliche Dienstposten schaffen, über eine ähnliche Zahl hatte am Wochenende auch das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Drei Viertel dieser Stellen sollen auf die Truppe entfallen, also nicht auf Kommandobehörden oder Ämter. Das zusätzliche Personal soll sowohl extern durch verstärkte Personalwerbung als auch intern durch freiwillige Dienstzeitverlängerungen gewonnen werden.
Interne Optimierungen und zusätzliche Zivilisten
Den weiteren Bedarf wollen die Planer mit anderen Maßnahmen abdecken. 5000 Dienstposten soll die Bundeswehr durch interne Optimierung selbst erwirtschaften, indem etwa freiwillig Wehrdienstleistende zielgenauer eingesetzt werden und als überflüssig erkannte Dienstposten wegfallen. Zudem sollen bis 2023 etwa 4400 zivile Beschäftigte hinzukommen. Derzeit sieht die Struktur der Bundeswehr 56.000 Zivilbeschäftigte vor.
Die bislang vertraulichen Pläne will die CDU-Politikerin von der Leyen dem Bericht zufolge am Dienstag vorstellen und mit der Überschrift "Trendwende Personal" versehen. Tatsächlich handelt es sich um die Abkehr vom Schrumpfungsprozess, durch den die Bundeswehr seit dem Ende des Kalten Krieges gegangen ist. So gab es Ende 1990 noch 300.000 Zeit- und Berufssoldaten, hinzu kamen die Wehrpflichtigen. Mit der bislang letzten Anpassung der Struktur im Jahr 2011 wurde die Obergrenze auf 185.000 gesenkt. Damals wurde auch die Wehrpflicht ausgesetzt.
Tags: