Wie die spanische Sportzeitung "As" berichtet, handelte es sich bei dem Café um einen Fanclub des Fußballklubs Real Madrid. Ziad Subhan, der Vorsitzende des Fanclubs sagte zu "As": "Eine Gruppe islamischer Terroristen, von ISIS, kam ins Café, bewaffnet mit AK-47, und schossen wahllos auf jeden, der anwesend war." Auf das mögliche Motiv der Terroristen angesprochen, sagte Subhan: "Sie mögen keinen Fußball, sie finden das anti-muslimisch. Sie machen einfach solche Attacken. Es ist eine furchtbare Tragödie."
Real Madrid drückte den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Als Zeichen der Trauer würden die Spieler Madrids am Samstag, dem letzten Punktspiel der Saison, mit schwarzen Armbinden auflaufen. "Der Terroranschlag war in besonderem Maß abscheulich, weil er gegen die Zivilisten gerichtet war, die zusammengekommen waren, um ein Sportereignis zu verfolgen", teilte das Außenministerium in Madrid mit.
Schwerste Anschlagserien seit Jahren
Sicherheitskräfte riegelten die Umgebung ab und suchten nach den Angreifern. Diese schlugen später vermutlich noch einmal zu: Zwei Männer, die auch der Schießerei verdächtigt werden, sprengten sich einige Stunden später in der Nähe von Sicherheitskräften in die Luft. Dabei starben außer ihnen vier Menschen – zwei Polizisten und zwei Angehörige einer auf Seiten der Regierung kämpfenden schiitischen Miliz.
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich in einer Internet-Botschaft zu der Tat, sprach aber von drei Angreifern. Demnach galt die Tat den schiitischen Milizionären. Die sunnitischen Dschihadisten betrachten die Angehörigen der islamischen Konfession als Abtrünnige. Balad wird überwiegend von Schiiten bewohnt und liegt knapp 80 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bagdad.
Am Mittwoch waren bei einer der schwersten Anschlagserien seit Jahren mehr als 90 Menschen in Bagdad ums Leben gekommen. In der Vergangenheit hatte sich der IS regelmäßig zu Anschlägen im Irak bekannt. Die Dschihadisten sind zwar durch Offensiven der irakischen Armee und der mit ihr verbündeten US-geführten Militärkoalition unter Druck geraten. Der IS kontrolliert aber immer noch große Teile im Westen und Norden des Landes.
Quelle: welt.de
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