Verteidigungsministerium wusste von Herstellungspannen

  21 Mai 2016    Gelesen: 481
Verteidigungsministerium wusste von Herstellungspannen
Ständig gibt es neue Probleme mit dem Militärtransporter A400M. Dabei waren der Bundeswehr seit Jahren Missstände in der Produktion bekannt. Dies geht aus vertraulichen Dokumenten der Truppe hervor, die dem SPIEGEL vorliegen.
Das Verteidigungsministerium ist seit Jahren über Missstände bei der Rumpfproduktion des Transportflugzeugs A400M informiert. In vertraulichen Dokumenten aus dem Sommer 2013, die dem SPIEGEL vorliegen, schreiben Prüfer von der Güteprüfstelle der Bundeswehr in Bremen, dass diese Missstände "seit Jahren bekannt" seien. Diese wurden bei den Airbus-Werken in Norddeutschland festgestellt, die auch verantwortlich für die Herstellung von Rumpfteilen sind, an denen unlängst Risse festgestellt worden waren.

In den Werken herrsche "ein hohes Maß an Produktionsausständen", die Folge von unhaltbaren Zuständen im Betrieb seien. Bundeswehr und Airbus hatten offensichtlich kein Interesse, dies abzustellen. Vielmehr wollten sie, dass die Prüfer nicht so genau hinschauen.

Es würden offensichtlich "Möglichkeiten gesucht", die Kontrolleure zu Bescheinigungen zu drängen, die "den Grundsätzen einer erforderlichen, amtlichen Güteprüfung in keiner Weise entsprechen". Man wolle keine "Verbesserung der Qualitätsüberwachung", steht weiter in dem Schreiben.

Im Verteidigungsministerium heißt es, die Probleme seien erkannt und mittlerweile abgestellt. Airbus weist darauf hin, dass die Komponenten, an denen die Risse auftraten, nicht in den Werken in Norddeutschland entwickelt worden sind.

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