Özil schickt Grüße aus Mekka

  24 Mai 2016    Gelesen: 650
Özil schickt Grüße aus Mekka
Der gebürtige Gelsenkirchener Mesut Özil pilgert kurz vor der Fußball-Europameisterschaft nach Mekka und lässt sich dort fotografieren. Die meisten finden das Bild und seine Botschaft gut, anderen gefällt es nicht.
Der deutsche Fußball-Nationalspieler Mesut Özil ist nach Mekka gepilgert. Auf seiner Facebook-Seite und auf Twitter veröffentlichte er ein Foto von sich, das ihn vor der Kaaba zeigt, dem zentralen Heiligtum des Islam.

Auf dem Bild trägt Özil, der beim englischen Vizemeister FC Arsenal spielt, das weiße Gewand des Pilgers. Die Pilgerfahrt nach Mekka, der Haddsch, ist eine der fünf Säulen des Islam und Vorschrift für alle gläubigen Muslime. Özils Reise kann allerdings nicht als Haddsch gelten, da dieser zum Zeitpunkt des Opferfestes stattfinden muss, in diesem Jahr also im September. Özils Reise nach Mekka ist eine Umra, eine "kleine Wallfahrt".

Özils einziger Kommentar zu seinem Foto waren mehrere Hashtags, darunter #Islam und #Pray, also die Aufforderung zum Gebet. Der erste Kommentar auf Twitter dazu war ein religionsneutraler Witz: Ob er für einen neuen Stürmer bete, fragte ein User.

Auf Facebook wurde der Eintrag mehr als 1,5 Millionen Mal geteilt, die meisten Nutzer lobten das Bild. "Man kann Arsenal hassen oder lieben, aber diesen Typen kann man einfach nicht hassen", schrieb ein britischer Nutzer. "Ich bin Fan von Manchester City, aber dich respektiere ich sehr, Özil." Von den Arsenal-Fans ist Özil gerade erst zum Spieler der Saison gewählt worden. Mit 19 Vorlagen war der 27-Jährige in der abgelaufenen Spielzeit die Nummer eins der Premier League.

Anderen gefiel Özils Foto nicht so gut. "Er ist nun mal in erster Linie Islamist", schreibt ein Kölner auf Twitter, der später korrigierte, dass er nicht Islamist, sondern Muslim gemeint habe. Deutsch sei Özil nur "wegen der Kohle". Ein weiterer Nutzer kritisierte, dass n-tv.de überhaupt von der Pilgerfahrt berichtete: "Wozu diese Schlagzeile, @ntvde?", fragte er. "Der Mann ist privat dort. Seine Sache."

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