Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP hatte Fotos von US-Soldaten geschossen, die in dem syrischen Dorf Fatisah, rund 50 Kilometer vor Rakka, der Hochburg des IS, gemeinsam mit kurdischen Soldaten in der Nähe der Frontlinie unterwegs waren. Brisant sind die Bilder, weil darauf US-Soldaten zu sehen sind, die das gelbe Emblem der kurdischen Volksschutzeinheiten YPG tragen.
Die Bilder sollen US-Spezialkräfte mit dem YPG-Zeichen zeigen und rund 50 Kilometer vor Al-Rakka aufgenommen worden sein. Die YPG ist wichtigster Partner der US-geführten Koalition gegen den IS in Syrien. Am Dienstag hatten Kurden und Verbündete eine Offensive nördlich der IS-Hochburg Al-Rakka begonnen. Für die Türkei ist die Kurdenmiliz YPG eine Terrororganisation wie die türkische PKK (Kurdische Arbeiterpartei).
Cavusoglu: Türkei und USA bleiben Verbündete
Die Fotos erwecken nicht den Eindruck, als hätte es die Soldaten gestört, fotografiert zu werden. Das lässt durchaus den Schluss zu, dass die Aufnahmen an die Öffentlichkeit dringen sollten. Das Pentagon reagierte dennoch äußerst reserviert auf die Veröffentlichung. Einem Bericht des "Guardian" zufolge weigerte sich Sprecher Peter Cook, explizit auf die Fotos einzugehen. Der türkische Außenminister Cavusoglu betonte, dass sein Land und die USA ungeachtet dessen Verbündete blieben.
Derweil sind die kurdischen und die arabischen Kämpfer bei ihrem Vormarsch gegen des IS in Rakka vorangekommen. Fünf Dörfer und mehrere Felder seien erobert worden, sagte ein Kommandeur der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF). Die SDF würden IS-Stellungen praktisch ohne Unterbrechung mit Artillerie beschießen, erklärte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Sie würden von der US-geführten Anti-IS-Koalition durch pausenlose Luftangriffe unterstützt, teilte die in Syrien vernetzte Organisation mit.
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