Osteuropa: Polen stellt paramilitärische Einheiten gegen Russland auf

  03 Juni 2016    Gelesen: 529
Osteuropa: Polen stellt paramilitärische Einheiten gegen Russland auf
Aus Angst vor Russland hat Polen zur Unterstützung der Armee eine paramilitärische Gruppe gegründet. Zehntausende Zivilisten sollen zur Landesverteidigung eine Militärausbildung bekommen.
Polen will auf die Gefahr eines "hybriden Krieges" durch Russland wie in der Ukraine vorbereitet sein. So begründete Grzegorz Kwasniak die Gründung einer auf 35.000 Mann angelegten paramilitärischen Truppe zur Landesverteidigung. Er ist verantwortlich für den Aufbau der Gruppe, der ab September die ersten Freiwilligen angehören sollen.

Die Entscheidungen zur Kommandostruktur der Truppe und zu den Nominierungen an ihrer Spitze seien im April gefallen, meldete die Nachrichtenagentur PAP. Bei den Freiwilligen soll es sich demnach um Zivilisten handeln, die eine militärische Ausbildung erhalten.

Über die Bildung der Gruppe berichtete Verteidigungsminister Antoni Macierewicz am Donnerstag auf einem Kongress paramilitärischer Gruppen in der Stadt Ostroda im Norden Polens. Jede der 16 Woiwodschaften (Verwaltungsbezirke) soll über eine Brigade der neuen Truppe verfügen. Die größte und am dichtesten besiedelte Woiwodschaft Masowien im Zentrum Polens soll zwei Brigaden erhalten.

Besonders im Fokus sind die östlichen Woiwodschaften Podlachien, Lublin und Podkarpackie (Vorkarpatenland). Sie gelten als Regionen, die besonders russischem Druck ausgesetzt sind.

Seit Beginn der Ukraine-Krise haben Bürgerwehren und paramilitärische Trupps in Polen regen Zulauf. Die Zahl ihrer Mitglieder wird auf 12.000 geschätzt. Vom 7. bis zum 17. Juni sollen paramilitärische polnische Gruppen erstmals am großen Nato-Manöver "Anakonda" in Polen teilnehmen.

Quelle : spiegel.de

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