Russlands künftige Flugzeugträger: Syrien-Einsatz soll mehr Klarheit schaffen

  06 Juli 2016    Gelesen: 927
Russlands künftige Flugzeugträger: Syrien-Einsatz soll mehr Klarheit schaffen
Nachdem ein Einsatz des russischen Flugzeugträgers „Admiral Kusnezow“ vor der syrischen Küste in Aussicht gestellt worden ist, beschäftigen sich Experten mit möglichen Folgen – sowohl für die Bekämpfung der Dschihadisten als auch für die Modernisierung der russischen Kriegsflotte.
„Wenn der russische Flugzeugträger drei bis fünf Meilen vor Tartus auf Reede liegt, könnte er den mitgeführten Flugzeugen Einsätze in maximalen Entfernungen ermöglichen. Er könnte beispielsweise dabei helfen, stärkere und intensive Luftangriffe auf die IS-Hochburg Rakka oder auf weitere Stellungen der Dschihadisten in Syrien zu fliegen“, vermutete der russische Militärexperte Alexej Leonkow, wie der TV-Sender Swesda am Mittwoch in seiner Onlineausgabe berichtet.
Nach Angaben des Senders sollen Kampfjets des Typs Su-33 und MiG-29K/KUB sowie mehr als ein Dutzend Hubschrauber des Typs Ka-52K, Ka-27 und Ka-31 mitgeführt werden. Experten halten es dabei für wahrscheinlich, dass der Anteil der MiG-Jäger in dieser Gruppe steigen wird.

Leonkow erläuterte: „Die Su-33 wird nicht mehr gebaut. Das Projekt zur Entwicklung ihrer neuen Version Su-33UB wurde im Jahr 2009 eingestellt. Deshalb sollen MiG-29K-Jäger nun den Kern der mitgeführten Gruppe ausmachen. Dieser Kampfjet ist praktisch halb so groß und schwer wie die Su-33. Man könnte als mehr Flugzeuge in den Hangars unterbringen und die Kampf-Möglichkeiten des Flugzeugträgers dadurch deutlich erhöhen.“
Wie der Sender kommentiert, wird in Russland nach wie vor rege darüber diskutiert, ob das Land neuartige Flugzeugträger braucht und welche Aufgaben damit gelöst werden sollen. Die jetzt geplante Syrien-Mission soll in Bezug darauf mehr Klarheit schaffen.

Leonkow sagte: „Die Mission der ‚Kusnezow‘ hilft voraussichtlich dabei, künftige Einsätze mitgeführter Maschinen zu kalkulieren und ein richtiges Erscheinungsbild des nächsten Flugzeugträgers und überhaupt solcher Kriegsschiffe zu bestimmen.“

„Falls eine russische Flugzeugträger-Kampfgruppe aufgestellt wird, die von ihrer Zusammensetzung her den US-Pendants nicht unterlegen wäre, könnten die bordgestützten Maschinen nicht nur den Heerestruppen effizient Deckung geben, sondern auch die Sicherheit der eigenen Schiffe garantieren. Dies soll durch eine Interaktion der Flieger mit der schiffsgestützten Flugabwehr erfolgen, die aus Systemen des Typs Tor in ihrer Marine-Version sowie aus neuartigen Redut-Systemen bestehen würde. Ein durch diese Interaktion geschaffener Schild würde eine Luftraumsperre mit einem 120- bis 150-Kilometer-Radius um das Zentrum der Flugzeugträger-Kampfgruppe ermöglichen“, so Leonkow.

Der Sender weist darauf hin, dass der in Russland konzipierte neue Flugzeugträger Schtorm (Projekt 23000E) insgesamt 90 verschiedene Flugzeuge und Hubschrauber mitführen soll – darunter Radarflugzeuge sowie Maschinen für Such- und Rettungseinsätze.

Quelle:sputniknews

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