Türkei stellt deutschen Botschafter kalt

  28 Juli 2016    Gelesen: 657
Türkei stellt deutschen Botschafter kalt
Die Armenien-Resolution führte zu einem Zerwürfnis zwischen Deutschland und der Türkei. Das bekommt auch der deutsche Botschafter in Ankara zu spüren. Er bekommt keine Termine bei der Regierung mehr.
Seit der Völkermord-Resolution des Bundestags zu den Massakern an den Armeniern empfängt die türkische Regierung den deutschen Botschafter in Ankara nicht mehr. Botschafter Martin Erdmann bekomme seit dem Bundestagsbeschluss am 2. Juni keine Termine im Außenministerium oder in anderen Regierungsstellen mehr, erfuhr die Nachrichtenagentur dpa in Ankara. Anfragen würden nicht beantwortet.

Armenien-Resolution führte zu schwerem Zerwürfnis

Deutsche Diplomaten unterhalb der Botschafterebene erhielten zwar gelegentlich noch Termine. Außenminister Mevlüt Cavusoglu persönlich müsse aber jedes einzelne Treffen billigen.

Die Armenien-Resolution hat zu einem schweren Zerwürfnis zwischen Deutschland und der Türkei geführt. Die Staatsführung in Ankara kündigte einen "Aktionsplan" an. Einem Staatssekretär des Bundesverteidigungsministeriums und Parlamentariern verweigerte die türkische Regierung danach einen Besuch der Bundeswehrsoldaten auf dem Stützpunkt Incirlik.

Eine weitere Reise von Abgeordneten des Verteidigungsausschusses nach Incirlik ist für den Herbst geplant, von der türkischen Seite bislang aber nicht genehmigt worden.

In seiner Resolution hatte der Bundestag trotz Kritik der Türkei die Ermordung von bis zu 1,5 Millionen Armeniern während des Ersten Weltkrieges als Völkermord bezeichnet. Die Türkei spricht von deutlich weniger Toten und lehnt den Begriff Genozid vehement ab.

Quelle : welt.de

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