Olympia-2024: Burkini-Streit bedroht Frankreichs Bewerbung

  02 September 2016    Gelesen: 825
Olympia-2024: Burkini-Streit bedroht Frankreichs Bewerbung
Der Burkini-Streit in Frankreich hat eine öffentliche Diskussion bis nach Australien ausgelöst. Nun bedroht er auch Frankreichs Bewerbung als Gastgeber für die Olympischen Sommerspiele 2024, wie der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees von Tunesien, Mehrez Boussayene, gegenüber Sputniknews sagte.
Die Olympischen Spiele sind Boussayene zufolge eine Begegnung der Zivilisationen und Kulturen. „Eine Begegnung ist eine Vereinigung, die Entstehung von etwas Neuem. Dass Frankreich anderen Nationen, allen Religionen und Traditionen seine Regeln aufzwingt, ist inakzeptabel. Insbesondere für ein Land, das sich als demokratisch positioniert und die Freiheit zu achten angibt“. Boussayene sei selbst ein Gegner von Burkinis, aber er respektiere die Frauen und ihre Kleidungswahl.

Sollten die Olympischen Spiele 2024 doch in Frankreich stattfinden, bestehe die Gefahr, dass einige Staaten – nicht nur muslimische – die Spiele boykottieren werden, so der tunesische Präsident des Nationalen Olympischen Komitees. Es werden auch diejenigen sein, die für Glaubensfreiheit und individuelle Freiheiten auftreten. Der Gastgeberstaat der 33. Sommerspiele wird voraussichtlich am 11. September 2017 beim 130. IOC-Kongress in der peruanischen Hauptstadt Lima gewählt und bekanntgegeben werden. Am vergangenen Freitag hatte das Oberste Verwaltungsgericht Frankreichs das Burkini-Verbot aufgehoben. Mindestens 15 Städte im Südosten Frankreichs hatten unlängst bereits ein Burkini-Verbot eingeführt. Obwohl der französische Premier, Manuel Valls, diesen Schritt unterstützte, sprachen sich viele Politiker dagegen aus. Am Donnerstag sagte Ex-Präsident Nicolas Sarkozy, er wolle im Falle seines Sieges bei den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen ein Burkini-Verbot auf dem gesamten Staatsgebiet von Frankreich verhängen.

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