EU verlängert Sanktionen gegen Separatisten

  08 September 2016    Gelesen: 658
EU verlängert Sanktionen gegen Separatisten
Das Minsker Abkommen kommt nicht voran. Die Kämpfe in der Ostukraine flammen immer wieder auf. Kein Wunder, dass die EU Sanktionen gegen Russen und Ukrainer verlängert, die die Separatisten unterstützen.
Die EU verlängert ihre Sanktionen gegen Vertraute von Russlands Präsident Wladimir Putin und Separatisten in der Ostukraine um weitere sechs Monate. Die EU-Botschafter entschieden, Einreise- und Vermögenssperren gegen 146 Russen und Ukrainer bis zum 15. März 2017 beizubehalten, teilten EU-Vertreter mit. Bestehen bleiben demnach auch Kontensperrungen für 37 Unternehmen und Organisationen, die zur Eskalation des Konflikts beigetragen haben sollen.

Die Sanktionen wären ohne Verlängerung am 15. September ausgelaufen. Die Botschafter hätten die Fortschreibung bis März bereits am Mittwoch ohne Diskussion gebilligt, sagte ein Diplomat. Nun würden entsprechende Rechtsdokumente im schriftlichen Verfahren nochmals formal von den Hauptstädten bestätigt. Mit Einreise- und Vermögenssperren bleiben damit auch mehrere Berater und Vertraute Putins belegt, denen die EU eine Unterstützung prorussischer Separatisten in der Ostukraine vorwirft.

Wirtschaftssanktionen bereits verlängert

Bereits im Juli hatte die EU ihre Wirtschaftssanktionen gegen Russland um ein weiteres halbes Jahr bis Januar 2017 verlängert. Sie richten sich unter anderem gegen russische Staatsbanken, den Im- und Export von Rüstungsgütern sowie die russische Öl- und Gasindustrie. Die Aufhebung der Sanktionen machen die Europäer bisher von der vollständigen Umsetzung des Minsker Abkommens für einen Frieden in der Ukraine abhängig.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier beklagte allerdings die schleppende Umsetzung des Minsker Friedensabkommens. Es bleibe dabei, "dass wir beim Rückzug schwerer Waffen nicht weit genug gekommen sind", sagte er an der Seite seines ukrainischen Kollegen Pawlo Klimkin in Berlin. Immer wieder habe es dabei Rückschläge gegeben. Wenn es in der Vergangenheit voranging, "dann nur in Millimetern", sagte Steinmeier.

Auch gegen die von Russland annektierte Krim und die dortige Regierung sind EU-Sanktionen in Kraft. Dazu gehören Beschränkungen für den Im- und Export von Waren sowie für Investitionen auf der Halbinsel. Zudem dürfen europäische Kreuzfahrtschiffe keine Häfen der Krim anlaufen. Diese Sanktionen wurden im Juni um ein Jahr bis Mitte 2017 verlängert.

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