Der nächste Sepp - VIDEO

  28 Oktober 2015    Gelesen: 645
Der nächste Sepp - VIDEO
Siebeneinhalb Kandidaten haben sich für die Nachfolge Sepp Blatters beworben. Mit dabei: Ein Kämpfer gegen die Apartheid, ein Scheich und ein Rebell aus Liberia.
Montagnacht lief die Deadline ab. Wer nächster Fifa-Präsident werden wollte, musste bis dahin seine Bewerbungsmappe an die Fifa nach Zürich geschickt haben. Siebeneinhalb Kandidaten haben das getan, einige von ihnen haben gute Chancen, einige weniger. Es kann davon ausgegangen werden, dass bis zur Wahl am 26. Februar in vielen Hinterzimmern konferiert wird, Allianzen geschmiedet und Nebelkerzen gezündet werden. Selbst Sepp Blatter, eigentlich suspendiert, soll aus einem provisorischem Büro heraus mitmischen. Die beiden Fragen sind: Wer dirigiert den Neuanfang bei der Fifa? Und ist der überhaupt gewollt?

Wer ist das?

Generalsekretär der Uefa, Anwalt

Was spricht für ihn?

Er ist einer der wenigen Kandidaten, der auch dem gemeinen Fußballfan bekannt ist. Als Zeremonienmeister der Auslosung zur Champions und Europa League verblüfft er vor allem durch seine Sprachkenntnisse, parliert mit fast jeder Losfee in deren Heimatsprache. Infantino kann Deutsch, Italienisch, Französisch, Englisch, Spanisch und Arabisch. Nicht die schlechtesten Voraussetzungen, um die Mächtigen des Weltfußballs zu umgarnen. Infantino dürfte auf die Stimmen aus Europa zählen. Er ist eine Art Ersatzkandidat, weil es für seinen Chef Michel Platini eng wird (siehe unten). Sollte Platini doch zur Wahl stehen, wird Infantino wohl zurückziehen.

Was gegen ihn?

Infantino gilt als rechte Hand Platinis, ein Makel in diesen Tagen. Dass er für die Europäer nur ein Absicherungskandidat ist, der nun an die Fifa-Spitze gehievt werden soll, macht ihn nicht gerade sexy. Außerdem ist er schon sehr lange Fußballfunktionär. Ein Neuanfang sähe anders aus.

Wie stehen die Chancen?

Mittelmäßig
=
Tokyo Sexwale (Südafrika):

Wer ist das?

Der Boss der Fifa-Antirassismus-Taskforce, Geschäftsmann

Was spricht für ihn?

Seine Geschichte. Es gibt wenig, was Mosimo Gabriel Sexwale nicht mitgemacht hat. Aufgewachsen im Township Soweto, Kämpfer gegen die Apartheid an der Seite Nelson Mandelas, Exil in der Sowjetunion, 13 Jahre Haft auf Robben Island. Später wurde Sexwale Politiker, diente als Minister unter Präsident Jacob Zuma, noch später wurde er erfolgreicher Geschäftsmann. Auf 200 Millionen Dollar wird sein Vermögen, das er unter anderem im Diamantengeschäft verdient hat, geschätzt. Viele Stimmen aus Afrika, dem größten Kontinentalverband, dürfte er sicher haben.

Was gegen ihn?

Sexwale ist der Favorit von Franz Beckenbauer. Ein Makel in diesen Tagen. Zudem dürfte sich Sepp Blatter über ihn freuen. Für die Wahl könnte das aber natürlich von Vorteil sein. Eine Abkehr vom Blatterismus wäre sie aber nicht. Sexwale gehörte auch zum Organisationskomitee der WM 2010. Die Südafrikaner haben damals 10 Millionen Dollar auf ein Konto des Fifa-Räubers Jack Warner gezahlt.

Wie stehen die Chancen?

Sehr gut. Und Sprüche klopfen kann er auch.

https://youtu.be/4rBSJjky29E

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