Laut Berliner Staatsanwaltschaft hat Claus-Brunner den jungen Mann am Donnerstag vor zwei Wochen getötet - in dessen Wohnung in Berlin-Wedding. Nach der Tat transportierte er die mit Kabelbindern gefesselte Leiche demnach mit einer Sackkarre elf Kilometer durch Berlin in seine eigene Wohnung, wo beide Toten dann am Montag entdeckt wurden. Claus-Brunner hatte in einem Brief gestanden, den 29-Jährigen getötet zu haben. Nach "Bild"-Informationen handelte er womöglich aus Eifersucht, weil L. seit kurzem eine Freundin hatte.
Zuvor hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet, dass Claus-Brunner bereits vor fünf Jahren einen Parteikollegen der Piraten umworben hatte. Der junge Mann, der dem Opfer Jan L. sehr ähnlich gesehen haben soll, habe Liebesbriefe bekommen und wiederholt Pralinen in seinem Briefkasten gefunden. Bei einem Stammtisch der Piraten sei der 44-Jährige schließlich auch drohend auf die Freundin des Mannes zugegangen. Auch gegenüber einem Parteifreund, der Kontakt mit ihm hatte, habe er sich feindselig verhalten - ihn sogar aufgefordert, sich von seinem "Schwarm" fernzuhalten.
Angst um die eigene Zukunft
Laut Bericht gab sich Claus-Brunner im Internet das Pseudonym "seelenloser Stahlbolzen" - und soll einen solchen auch häufig bei sich getragen haben, angeblich um sich selbst verteidigen zu können. In seinem Dating-Profil beschrieb sich Claus-Brunner als häuslich, chaotisch und eher schüchtern. In seiner Partei galt er als Außenseiter. Als er für die Berliner Abgeordnetenhauswahl 2016 nur noch auf Listenplatz 27 gesetzt wurde, habe er laut FAZ nachts des Öfteren unter Tränen bei Freunden angerufen und erzählt, er fürchte, wieder auf dem Bau arbeiten zu müssen. Von seinen Parteikollegen habe er sich gemobbt gefühlt.
Claus-Brunner hatte sich durch einen Stromschlag selbst gerichtet, nachdem er Jan L. durch "stumpfe Gewalt gegen den Oberkörper" getötet hatte. Die Leichen von Claus-Brunner und dem zweiten Mann waren am vergangenen Montag in einer Wohnung in Berlin-Steglitz gefunden worden. Polizei und Staatsanwaltschaft schrieben in einer gemeinsamen Mitteilung, in der Wohnung habe sich ein "schauriges Bild" geboten
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