Den Angaben der Polizei zufolge waren zum Zeitpunkt der Detonation sowohl der Imam als auch seine Frau und seine beiden Kinder in dem Gebäude. Durch die Druckwelle sei die Eingangstür eingedrückt worden. Gegen 22.19 Uhr ging dann ein weiterer Anruf bei der Rettungsleitstelle ein. Am Internationalen Congress Center an der Devrientstraße habe es ebenfalls eine Detonation gegeben. Auch hier sei ein selbstgebauter Sprengsatz zum Einsatz gekommen. Ein Glasquader auf einer Freiterrasse sei beschädigt worden. Gäste, die in dem benachbarten Hotel wohnten, seien aufgefordert worden, sich von den Fenstern fernzuhalten.
Polizeipräsident Horst Kretzschmar sagte, vermutlich stünden die beiden Anschläge "zeitlich im Zusammenhang". Gleichzeitig sehe er "auch eine Verbindung zu den Feierlichkeiten anlässlich des Tages der deutschen Einheit am kommenden Wochenende." Die beiden Dresdner Moscheen würden nun von Einsatzkräften überwacht. Zudem sollen Polizeistreifen verstärkt das islamische Zentrum in der Stadt überwachen. "Die Ereignisse haben natürlich Auswirkungen auf unsere laufenden Einsatzvorbereitungen", sagte Kretzschmar. "Ab sofort arbeiten wir im Krisenmodus."
Einheitsfeier soll Image aufpolieren
Rund um den 3. Oktober werden zur diesjährigen zentralen Einheitsfeier in Dresden Hunderttausende Besucher erwartet. Unter dem Motto "Brücken bauen" will sich die sächsische Landeshauptstadt angesichts wiederholter Angriffe auf Ausländer sowie wegen der Pegida-Demos und zuletzt der Geschehnisse in Bautzen um ein besseres Image bemühen.
"Wir wollen die Feierlichkeiten dazu nutzen, uns als modernes, weltoffenes und gastfreundliches Land zu präsentieren, und für unsere Besucher unvergessliche Momente schaffen", hatte Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich am Montag erklärt. Es solle auch die Chance genutzt werden, um "für Sachsen zu werben - als Standort zum Leben, zum Arbeiten und zum Investieren".
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