Ein ganzes Jahr lang täglich Sex

  30 September 2016    Gelesen: 1216
Ein ganzes Jahr lang täglich Sex
Dick, wabbelig und unsexy: Nach drei Geburten hatte Brittany Gibbons für ihren Körper nicht mehr viel übrig. Selbst ihr Mann sah sie kaum noch nackt. Ausgerechnet ein Experiment der ungewöhnlichen Art verhilft der jungen Frau zu neuer Selbstliebe.
Brittany Gibbons aus Ohio ist Mutter von drei Kindern. Sie liebt ihre kleinen Energiefresser über alles und ihren Mann Andy ebenso, doch nach den Geburten veränderte sich nicht nur ihr Leben, sondern auch ihr Körper. "Ich erinnere mich, kurz nachdem ich mein drittes Kind bekam, stieg ich einmal aus der Dusche. Da streifte mein Blick den Spiegel und ich fragte mich `Wer hat meine Mutter hier reingelassen?`", schreibt Brittany in "Goodhousekeeping".

Von diesem Zeitpunkt an vermied sie es strikt, nackt zu sein. Selbst ihr Ehemann Andy durfte sie nicht mehr ohne Klamotten sehen. Sex wurde zur Seltenheit, und wenn, dann nur bei gedimmten Licht. Als die Sexpause länger und länger anhielt, war für die Bloggerin klar: Irgendetwas muss sich ändern. Sie fasste einen Entschluss: Ein Jahr lang wollte sie jeden Tag Sex mit ihren Mann haben - trotz Familienchaos, Haushalt und Müdigkeit. Egal, was auch dazwischen kommen mochte, Sex sollte für das Ehepaar ein fester Bestandteil des Alltags werden.

"Es war ein sonderbares Experiment. Sich vorzunehmen, jeden Tag mit dem eigenen Mann zu schlafen, Liebe nach Terminkalender ... Das wirkt nicht wahnsinnig erotisch", beschreibt Brittany ihre Idee in ihrem Blog. Doch es sei die einzige Möglichkeit gewesen, um sich ihrer fehlenden Selbstliebe zu stellen und ihre Selbstzweifel zu überwinden.

Doch aller Anfang ist schwer: Statt sich auf ein bisschen Zweisamkeit mit ihrem Liebsten zu freuen, quälte sich die junge Frau: "Ich fühlte mich, als würde ich mich ständig auf den Sex vorbereiten. Am Ende des Tages, wenn ich mein Gesicht wusch und mir kühle Laken und Schlaf wünschte, wurde mir klar, dass ich noch das ganze Liebe-Machen vor mir hatte, und ich dachte mir: Super, eine weitere lästige Pflicht."

Erst Verpflichtung, dann Vergnügen

Mit der Zeit gewöhnte sich Brittany an das tägliche Schäferstündchen und sie begann, sich auf ihre tägliche "Aufgabe" zu freuen. "Wir haben uns im Alltag öfter berührt, uns länger geküsst und es auch bewusst genossen. Unsere Beziehung ist stärker und besser, wenn die Intimität passt", schreibt sie.

Nach nur drei Monaten wurde aus der Verpflichtung ein echtes Vergnügen und Brittany fing an, ihren Körper zu akzeptieren. Sie hörte auf, sich beim Sex ständig Gedanken darüber zu machen, was für Geräusche ihr kurviger Körper mache. Stattdessen begann sie, mit ihrem Mann über ihre Lust und Wünsche zu reden. Sie kaufte sich verführerische Dessous und begann beim Orgasmus laut zu schreien.

"Da wir täglich Sex hatten, mussten wir erfinderisch werden. Dadurch wurde ich auch selbstbewusster. Und wir bemerkten: Sex mit einer selbstsicheren Brittany ist viel besser. Ich verdiene guten Sex genauso wie er, und anstatt darauf zu warten, dass er herausfindet, was ich mag, was Männern gegenüber übrigens total unfair ist, musste ich meine Stimme finden und sie benutzen."

Das sei überhaupt die wichtigste Lehre gewesen. Kommunikation sorge für mehr Verständnis, mehr Liebe und damit am Ende auch für besseren Sex.

Obwohl das Experiment bereits drei Jahre zurückliege, halte der Effekt immer noch an, berichtet Brittany, die heute als Plussize-Model arbeitet und ihre Erfahrungen in "Fat Girl Walking" aufgeschrieben hat. Zwar hätten sie inzwischen nicht mehr jeden Tag Sex, es sei ihnen aber sehr wichtig, Zeit zu zweit in ihren Alltag einzuplanen. "Ich habe gelernt, dass ich eine bessere Ehefrau, eine bessere Mutter und eine bessere Frau bin, wenn ich mir Zeit für meine Beziehung nehme."

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