Eingequetschte Bommeln und Fencheltee

  04 Oktober 2016    Gelesen: 1410
Eingequetschte Bommeln und Fencheltee
Peer mag es natürlich, Kush flutschen die Bälle durch und Leo hat keine Lust auf Sport. Dafür mag die Neue keine Seifenblasen. Wird Chantel aus Bamberg Jesses Angebot annehmen und sich bürsten lassen?
"Morgens im Paradies aufwachen und `ne geile Morgenlatte haben ... Was wünscht man(n) sich mehr?", fragt der knatterwillige Jesse beim Anblick der neuen Eva. Die trägt den himmlischen Namen Chantel (nicht zu verwechseln mit Chantal), hat schöne wallende Haare, ein "Sixpack" und mag keine Seifenblasen.

Während der Dösbaddel die neue Eva nach der ersten gemeinsamen Nacht über ihre sportlichen Aktivitäten ausfragt, streichelt er in aller Seelenruhe unter der Bettdecke seinen Penis. Auf und ab, auf und ab, "ei ja, so a Morgenlatt` i hatt die a scho bei allen anderen Evas, au bei die Leo und so", nuschelt der Palmenwedler voller Stolz in seinem "Sarrbrigger Platt".

Gemeinsam mit dem bauchschönen Bambi ist der Berliner Restaurantbesitzer Peer Kusmagk neu auf der "Insel der Versuchung". Man fragt sich zwar noch, wo die beiden Nacktschnecken Kölli und Sarah abgeblieben sind, aber solange jeden Tag Nachschub in Form von zeigefreudigem glattrasierten Frischfleisch auf dem Liebesatoll angespült wird, können die ruhig wegbleiben. Für Peer ist es vor allem wichtig, dass eine Frau nicht aufgedonnert und zurecht operiert, sondern "natürlich" ist. Lange, falsche Fingernägel mag der Dschungelkönig von 2011 schon gleich gar nicht.

Der Hauch eines Restschamhaares

Was auffällt: Auch Peer Kusmagk ist, wie alle Nackten, ganzkörperrasiert. Es ist nichts dran an den Himmellanzen der Adamos von heute, kein einziges lausiges Härchen, das sich im Reißverschluss einer Hose verfängt oder die Richtung anzeigen könnte, aus der der Wind weht. Ist das ein Trend oder tatsächlich die Zukunft, dass erwachsene Menschen sich komplett rasieren? Was ist mit Schamhaarkämpferinnen wie Madonna, Nena oder Charlotte Roche?

Und bedeutet das im Umkehrschluss, Leute, die sich den Hauch eines Restschamhaares erlauben, sind out oder gar unreinlich? Vor allem vor dem Hintergrund, dass Leo sich bei einer sagenhaft sündigen Kennlern-Party eigens Schamhaare in Form von Aufklebebärten auf ihren glattrasierten Venushügel heftet, muss man diese Fragen stellen dürfen. Denn es scheint noch vorhanden, das Wissen darüber, dass die Geschlechtsteile eines Erwachsenen anders aussehen als die eines Kindes.

Abgesehen von dem Rasierwahn, scheint Leo aber im Einklang mit sich selbst zu sein. So sagt sie auch frei heraus, dass sie keine Lust auf Sport hat, weil sie das an ihre Band-Zeit erinnere, wo man ihr immer nahelegte, mehr Fitness zu machen und abzunehmen. Es genügt ja heutzutage nicht mehr, zu joggen oder zu schwimmen. Alles muss immer ein bisschen mehr sein. Schlank sein ist zu wenig, Frauen müssen ein Sixpack haben. Leo will zeigen, dass sie normal ist, und dass dünne Frauen oft nur so aussehen, "weil sie sich runterhungern". Frei nach dem Motto: Ich pfeif` auf den ganzen Optimierungswahn, macht sie sich mit Peer ans gemeinsame Kochen - jetzt, wo Jesse endlich mal von dem Moderator abgelassen hat.

"Man fühlt sich wie im Irrenhaus"

Der notgeile Stripper legt bei Peer nämlich astreine Stalking-Momente hin. "Wie heißt du?" "Peer." "Wie? Bär?" Ungefähr so muss man sich das vorstellen: Ich kann zwar deinen Namen nicht aussprechen, aber es ist mit dir "wunderprächtig". Ich bin ein Fan von dir, wenn du willst, begleite ich dich überall hin, auch mit aufs Klo. Wir können uns ja später auch mal privat verabreden. Irgendwann wird es auch dem sonst so fluffigen Berliner zu bunt: "Wie werde ich dich bloß wieder los? Suchst du einen Mann oder eine Frau? Man fühlt sich wie im Irrenhaus."

Obwohl die "Insel der Versuchung" durch die beiden Neuankömmlinge swingermäßig herrlich aufgemischt werden könnte, herrscht Ebbe in den liebestollen Gemütern der Sünder. Längst hat Jesse alle Scham verloren und wischt sich direkt vor den TV-Kameras den Hintern ab und auch Kush (ja, der ist tatsächlich auch noch da) lässt sich auf seinen unschuldigen Laken unflätig nieder, ohne sich die geringsten Gedanken darüber zu machen, ob es nicht doch ein ganz klein wenig lustig aussehen könnte, wie er da so liegt, mit direktem Blick auf seine eingequetschten Bommeln, die zwischen seinen Pobacken hervorquellen.

Wenigstens ereilt den Lorbass beim Sport mit Chantel und Jesse dann noch so etwas wie eine Anwandlung von Scham: "Ich mach mir Sorgen. ... Wenn das jemand sieht!" Dass er statt "Functional Training" jedes Mal "Fenchel Tee" versteht, ist eher putzig, schließlich brennt ja auch nicht in jeder Hütte das Licht gleich hell.

Was sonst noch geschah:

Jesse, der Chantel eben noch das Haupthaar bürstete, hat sich einen Splitter eingetreten und "höllische Schmerzen" und Peer findet, dass das Pocher-Luder gegen einen "Ehrenkodex" verstoßen hat. Es werden sehr viele, sehr märchenhafte Seifenblasen verpustet und ansonsten wird in einer Tour gegähnt, ohne sich dabei auch nur ein einziges Mal die Hand vor den Mund zu halten. Höchste Zeit, dass "Richter Gnadenlos" auf der Bildfläche erscheint und dieser Rüpel-Bande Manieren beibringt!

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