Kowal untersuchte die direkte und dauerhafte Wirkung von Cannabis auf die Dopamin-Funktion der Probanden. Der Psychologe führte die Studie bei 40 regelmäßigen Cannabis-Nutzern und einer Kontrollgruppe von 20 Nicht-Konsumenten Experimente durch.
Warum gerade Dopamin?
Dopamin spielt eine entscheidende Rolle für das reibungslose Funktionieren des Gehirns und bei der Lernleistung. Es fördert unser kreatives Denken und die Fähigkeit, die eigenen Fehler zu erkennen.
Wie die Experimente konkret aussahen und was Kowal als Langzeitkonsum definiert, lässt er leider offen.
Sein Ergebnis war hingegen eindeutig, wenn auch nur mit einer Versuchsgruppe von 60 Personen: Die Cannabis-Konsumenten waren weniger in der Lage zu brainstormen – ein mentaler, kreativer Prozess.
Kowals Untersuchung hat zudem aufgezeigt, dass bei dauerhaftem Cannabis-Konsum die Vorgänge im Gehirn bei der Selbstreflektion weniger effektiv arbeiten. Das bedeutet, du bist dir deiner Fehler weniger bewusst.
Die Forschung des Niederländers zeigte auch langfristige Auswirkungen von Cannabis-Konsum: Es behindert die Wirkung von Dopamin im Gehirn. Bei Langzeitkonsumenten gibt es deutliche Hinweise auf eine Verringerung der Produktion, z.B. durch weniger häufig auftretendes Augenblinzeln.
An der Stelle muss relativiert werden, dass frühere Forschungen gezeigt haben, dass regelmäßiger Cannabis-Konsum sich nicht zwingend negativ auf die Dopamin-Ausschüttung auswirken muss. Kowal betont deshalb, dass es gut sein kann, dass das Alter, in dem das erste Mal Cannabis konsumiert wird, einen entscheidenden Einfluss auf die Dopamin-Produktion haben kann.
Quelle : welt.de
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