Weselsky droht mit Warnstreiks im Weihnachtsverkehr

  10 Oktober 2016    Gelesen: 583
Weselsky droht mit Warnstreiks im Weihnachtsverkehr
Der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer will gleich zu Beginn der Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn ein Zeichen setzen. Viele haben Weselsky in unguter Erinnerung.
Bei der Deutschen Bahn verhandeln Arbeitgeber und Lokführergewerkschaft seit Montag über bessere Arbeitszeit- und Freizeitregeln sowie mehr Geld für die Beschäftigten. Sollte es in den ersten drei Verhandlungsrunden bis November kein Ergebnis geben, seien auch Warnstreiks im Weihnachtsverkehr möglich, sagte Claus Weselsky, der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), in Berlin. „Ich erwarte spätestens in der zweiten Runde ein Angebot des Arbeitgebers.“

Bei seiner Lohnforderung nach vier Prozent sei er zu Abstrichen bereit, sagte Weselsky. Die GDL lege den Schwerpunkt auf Schichtrhythmen und Arbeitszeit. Beispielsweise wären 2,5 Prozent mehr Geld plus einer Arbeitszeitentlastung im Volumen von 2 Prozent für die GDL ein gutes Ergebnis, deutete Weselsky eine mögliche Kompromisslinie an.

Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber kündigte an, bis zur zweiten Runde am 25. Oktober in Frankfurt ein Angebot vorzulegen. „Mir ist wichtig, dass wir am Verhandlungstisch zu Ergebnissen kommen.“ Dabei müsse das Thema Arbeitszeit diskutiert werden. Nicht alle Forderungen der GDL seien erfüllbar. Während die Gewerkschaft fordert, die Ruhetage der Beschäftigten bis zu ein Jahr im Voraus festzulegen, will die Bahn das flexibler handhaben und die einzelnen Beschäftigten daran beteiligen.

Auch die Gewerkschaft EVG sitzt mit der Bahn am Verhandlungstisch. Sie verlangt bis zu 7 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten - wobei die Mitglieder
jeweils für sich entscheiden sollen, ob sie 2,5 Prozent davon in Form von mehr Urlaub oder einer kürzeren Wochenarbeitszeit wollen. Beide Gewerkschaften konkurrieren beim Zugpersonal, die Bahn muss
in getrennten Verhandlungen vergleichbare Ergebnisse erzielen. Das hatte die letzte Tarifrunde so kompliziert gemacht. Neun Mal legten die Lokführer die Arbeit nieder. Anschließend wurde vereinbart, dass es künftig vor einem Streik einen Schlichtungsversuch geben muss.


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