Das Hauptereignis soll zwar die Unterzeichnung eines Abkommens über den Bau der Gaspipeline Turkish Stream sein, nicht von weniger Bedeutung ist aber die geopolitische Tagesordnung. Angesichts der Offensive auf Aleppo durch die syrische Armee mit Hilfe der russischen Fliegerkräfte, ist es für Moskau wichtig, die Unterstützung Ankaras zu bekommen, das weiterhin ein Mitglied der westlichen Koalition ist, sich jedoch der Kritik an Russland enthält. Die Vereinbarungen mit Präsident Recep Tayyip Erdogan werden nicht nur für Moskau Möglichkeiten für ein diplomatisches Gegenspiel in den Beziehungen mit dem Westen eröffnen, sondern auch die Unterstützungskanäle für die bewaffnete Opposition im östlichen Aleppo schließen.
Der Türkei-Besuch des russischen Staatschefs findet zwei Monate nach seinem Treffen mit Erdogan in Sankt Petersburg statt, gefolgt von einem Treffen beider Staatschefs am Rande des G20-Gipfels in China. Die Intensität der Kontakte beider Anführer, die vor Kurzem noch als unversöhnliche Opponenten aussahen, zeigt, dass der russisch-türkische Neustart in Fahrt kommt.
Quelle : sputnik.de
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