Auf dem Stützpunkt in Baschika, etwa 15 Kilometer nordöstlich von Mossul entfernt, sind nach Angaben Ankaras rund 700 türkische Soldaten stationiert. Sie sollen irakische Soldaten für den Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) ausbilden. Die Regierung in Bagdad wirft der Türkei vor, illegal Truppen auf irakischem Boden stationiert zu haben - und damit "Besatzer" zu sein.
Der irakische Premierminister Haider al-Abadi hat den türkischen Streitkräften mehrfach untersagt, an der Offensive auf Mossul teilzunehmen, zuletzt nach einem Treffen mit US-Verteidigungsminister Ashton Carter: "Wir wissen, dass die Türkei beim Kampf gegen den `Islamischen Staat` mitmachen will", sagte al-Abadi. "Wir bedanken uns dafür, aber das ist etwas, das die Iraker alleine schaffen."
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan beharrt hingegen auf einer Beteiligung der Armee seines Landes an der Rückeroberung Mossuls vom IS. Die Regierung in Ankara befürchtet, dass die Stadt mit ihrer mehrheitlich sunnitischen Bevölkerung nach einer Befreiung vom IS schiitisch werden könnte (mehr Hintergründe darüber, was die Türkei in Mossul will, lesen Sie hier).
Die USA unterstützen den Plan, die Türkei bei der Großoffensive mit einzubeziehen. Sie hatte am vergangenen Montag begonnen. Die nordirakische Millionenmetropole Mossul ist die letzte IS-Bastion im Land. Die Extremisten kontrollieren die Stadt seit Juni 2014.
Nach dem jüngsten Vorstoß der Peschmerga mit Unterstützung der türkischen Streitkräfte sind die Kämpfer eigenen Angaben zufolge auf bis zu neun Kilometer an Mossul herangerückt (mehr zu den unterschiedlichen Verbündeten der Anti-IS-Koalition im Irak.
Quelle : spiegel.de
Tags: