Riesige Meeresschutzzone vor der Antarktis beschlossen

  28 Oktober 2016    Gelesen: 405
Riesige Meeresschutzzone vor der Antarktis beschlossen
Ein Gremium aus 24 Staaten und der Europäischen Union hat sich nach jahrelangen Verhandlungen auf eine riesige Meeresschutzzone vor der Küste der Antarktis geeinigt. Das Treffen der Kommission für die Erhaltung der lebenden Meeresschätze in der Antarktis (CCAMLR) fand im australischen Hobart (Tasmanien) statt.
Laut dem Außenminister Neuseelands, Murray McCully, ist das Gebiet im Rossmeer vor der Küste der Antarktis 1,55 Millionen Quadratkilometer groß – das entspricht etwa der vierfachen Fläche von Deutschland. Für die nächsten 35 Jahre sei dort nun das kommerzielle Fischen verboten. McCully zufolge wird das beschlossene Abkommen am 1. Dezember 2017 in Kraft treten.

Ein Verbund von Umweltschutzorganisationen, die Antarctic Ocean Alliance, lobte die Entscheidung als bahnbrechend. Es sei die erste Schutzzone dieser Art in internationalen Gewässern. „Es ist überhaupt die größte Meeresschutzzone“, sagte Sprecherin Elsa Evers. In den Gewässern rund um den eisigen Kontinent leben Pinguine, Robben und unzählige Arten von Fischen.

Weil das Gebiet so abgelegen und so unwirtlich ist, dass kaum Schiffe dorthin fahren, ist das Ökosystem nach Angaben von Wissenschaftlern noch weitgehend intakt. Es gilt als Schatzkammer des Meeres, mit zahlreichen einzigartigen Lebewesen sowie Krill und kleinen Fischarten, die Meeressäugern als Lebensgrundlage dienen. Durch die Erwärmung der Meere dürften viele Arten zum Überleben in die kälteren Gefilde rund um die Antarktis wandern, glauben Wissenschaftler.

In der Antarktis gibt es einige Dutzend Forschungsstationen. Dort werden unter anderem die Folgen des Klimawandels auf die Meere untersucht. „Hier ist heute Geschichte geschrieben worden“ meinte Verbund-Spre

Die Umweltstiftung WWF kritisierte, dass die Einigung zunächst nur für 35 Jahre gilt. „Meeresschutzzonen müssen auf Dauer eingerichtet werden“; sagte Chris Johnson vom WWF Australien.

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