Umbau des Baukonzerns zahlt sich aus
Aber auch das in der Vergangenheit kriselnde Europa-Geschäft lief besser. Hochtief konnte nun auch die Hamburger Elbphilharmonie an die Hansestadt übergeben. Der Auftragseingang stieg im Quartal auf 5,7 (4,8) Milliarden Euro, der Auftragsbestand summierte sich auf 39,2 (35,5) Milliarden Euro. Abstriche mussten die Essener aber beim Umsatz machen - dieser sank im Quartal um 4,5 Prozent zum Vorjahr auf 5,03 Milliarden Euro.
„Hochtief hat sich im dritten Quartal 2016 hervorragend entwickelt und verzeichnete dank gestärkter Bilanz ein beschleunigtes Wachstum bei Gewinn, Cashflow und Auftragseingang“, sagte Hochtief-Chef Marcelino Fernandez Verdes. Er sieht den Konzern auf Kurs zum Jahresziel: Der zum spanischen ACS-Konzern gehörende Essener Bauriese peilt 2016 weiter einen Anstieg des operativen Gewinns auf 300 bis 360 Millionen Euro an, bis zu 35 Prozent mehr als im Vorjahr.
Tiefgreifender Umbau
Der von ACS entsandte Hochtief-Chef hatte dem Unternehmen einen tiefgreifenden Umbau verordnet und Beteiligungen wie Flughäfen, Immobilienunternehmen, Wohnungsentwickler oder die australische Tochtergesellschaft John Holland verkauft. Er trimmt den Konzern auf Profit und setzt voll auf das klassische Baugeschäft - anders als der kriselnde Bilfinger-Konzern, der sich vor allem auf Dienstleistungen konzentriert.
Umbau und Sparkurs schlagen sich auch in den Mitarbeiterzahlen nieder: Hochtief beschäftigte im Quartal gut 45.000 Mitarbeiter, vor Jahresfrist waren es noch knapp 48.500 Menschen. Einen Rückgang verbuchte Hochtief auch beim Eigenkapital, dieses sank auf 2,6 Milliarden Euro. Ende 2015 waren es noch 3,1 Milliarden Euro. Grund dafür waren auch Aktienrückkaufprogramme von Hochtief und der australischen Tochter Cimic. Konzernmutter ACS kann dadurch ihren Griff um Hochtief festigen. Erst im September hatte Hochtief angekündigt, mehr als fünf Millionen eigene Aktien einzuziehen. Der Hochtief-Anteil der Spanier stieg dadurch auf 71,7 Prozent.