Wie britische Medien berichten, hatte die Schule im vergangenen Jahr zunächst eine sechswöchige Testphase durchgeführt. Die Zeit sollten die Kinder dazu nutzen, zu spielen, zu lesen, was sie möchten oder anderen Hobbys nachzugehen, schreibt "The Times".
Nach der Testphase sollten Lehrer, Eltern und Schüler darüber abstimmen, wie es in Zukunft mit den Hausaufgaben an der Grundschule weitergeht. Knapp 80 Prozent der Schüler sowie rund 60 Prozent der Eltern stimmten laut "BBC" dafür, Hausaufgaben abzuschaffen. Von den zehn Lehrern waren fünf dafür und fünf dagegen.
Hausaufgaben sind in vielen Ländern hochumstritten, und immer mehr Schulen verabschieden sich von dem Konzept, wonach die Kinder zu Hause noch weiterüben und lernen müssen.
So haben jüngst in Spanien Familien der "Hausaufgabenflut" den Krieg erklärt und wollen nun streiken. Ziel der Kampagne sei die gänzliche Abschaffung der Hausaufgaben, sagte José Luis Pazos, der Verbandspräsident des Dachverbands der Familien mit Kindern an öffentlichen Schulen (CEAPA).
Nach einer Studie der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) von 2012 benötigen 15-Jährige in den OECD-Mitgliedsländern für die Erledigung der Hausarbeiten in der Woche im Schnitt 4,8 Stunden. In Deutschland sind es 4,7 und in Spanien 6,5 Stunden. Nach Angaben der CEAPA müssen spanische Kinder sogar oft mehr als zehn Stunden wöchentlich zu Hause büffeln. Schon Vorschüler bekämen häufig Hausaufgaben. Im Pisa-Vorzeigeland Finnland sind es hingegen laut "BBC" weniger als drei Stunden wöchentlich.
Nicht nur die Freizeit und das Familienleben leiden unter Hausaufgaben, finden die Kritiker. Hausaufgaben seien zudem ungerecht, sagt die Bildungssoziologin Jutta Allmendinger, denn sie verschärfen die soziale Kluft zwischen den Schülern: Wo im Elternhaus Ressourcen und Vorbildung vorhanden sind, gibt es tendenziell mehr Hilfe bei Hausaufgaben als in Familien ohne akademischen Bildungshintergrund.
Quelle : spiegel.de
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