François Fillon
Der einstige Premierminister (2007 bis 2012 unter Präsident Nicolas Sarkozy) ist der Überraschungssieger der ersten Runde der Vorwahl. Er hatte erst in den vergangenen Tagen in den Umfragen an Zustimmung gewonnen und setzte sich jetzt überraschend deutlich durch.
Fillon setzte im Vorwahlkampf auf sachlich und klar vorgetragene Argumente. Der 62-jährige Abgeordnete verfolgt einen wirtschaftsliberalen Kurs. Um die Staatsausgaben zu senken, will er 500.000 Stellen im öffentlichen Dienst abbauen und die durchschnittliche Arbeitszeit von 35 auf 39 Stunden erhöhen. Zudem will er das Rentenalter von 63 auf 65 Jahre anheben.
Fillon vertritt zudem eine konservative Familienpolitik. So spricht er sich etwa gegen ein Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare aus. Ende 2012 hatte sich Fillon noch einen erbitterten Machtkampf mit Jean-François Copé um den Vorsitz der Republikaner-Vorgängerpartei UMP geliefert - und war unterlegen.
Alain Juppé
Der Bürgermeister von Bordeaux und frühere Premierminister (1995 bis 1997 unter Präsident Jacques Chirac) galt lange als Favorit bei der Vorwahl, kam nun aber nur auf Platz zwei.
Gegen alle Forderungen nach einer harten Linie bei Integration und Islam wirbt der 71-Jährige für eine "glückliche Identität" Frankreichs. Er will damit nach Jahren hoher Arbeitslosigkeit eine betont optimistische Botschaft verbreiten.
Juppé, der in seiner langen politischen Karriere auch Verteidigungsminister und zwei Mal Außenminister war, spricht insbesondere Wähler der politischen Mitte an. Er wirbt auch um Linke, die von Präsident François Hollande enttäuscht sind.
Allerdings hängt Juppé der Ruf eines Technokraten an. Schwarzer Fleck in seiner Biografie: 2004 wurde er wegen einer Affäre um illegale Parteienfinanzierung zu einer Gefängnisstrafe auf Bewährung verurteilt.
Quelle: n-tv.de
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