Müllers Comeback - die Besten des Spieltags

  05 Dezember 2016    Gelesen: 657
Müllers Comeback - die Besten des Spieltags
Thomas Müller wartet weiter auf sein erstes Bundesligator in dieser Saison. Die Spieldaten zeigen aber: Gegen Mainz war Müller so gut wie lange nicht. Das lag auch an seiner neuen Rolle.
Dass der SC Freiburg mit dem Abstiegskampf der Bundesliga nichts zu tun hat, liegt auch an ihm: Alexander Schwolow. Beim 1:1 gegen Leverkusen rettete der Keeper seinem Team das Remis. Mit seinen Paraden trieb er vor allem Bayer-Superstar Javier Hernández zur Verzweiflung, unter anderem mit dem gehaltenen Elfmeter in der 88. Minute.

Der eine ersetzte im Sommer den anderen: Marc Bartra und Mats Hummels stellen das beste Abwehrduo des Spieltags. Hummels, vor der Saison aus Dortmund zum FC Bayern gewechselt, punktete beim 3:1 gegen Mainz mit der besten Kopfballbilanz und den meisten direkten Balleroberungen aller Innenverteidiger. BVB-Profi Bartra glänzte mit sechs abgefangenen Pässen und sehr guten Passwerten. Prominent besetzt ist auch das untere Ende des Verteidiger-Rankings. Dort stehen alle drei Gladbach-Profis, die beim 1:4 gegen Dortmund schwindelig gespielt wurden.

Zum dritten Mal in Folge steht Ingolstadts Markus Suttner in der SPON11. Ist der 29-jährige Österreicher womöglich der heimliche Star unter den Außenverteidigern? Ein Fußballer, dessen Fähigkeit von der Öffentlichkeit unbemerkt bleibt und erst durch objektive Spieldaten ans Licht rückt? Vielleicht. Wahrscheinlicher ist aber, dass Suttner von zwei Dingen profitiert: der offensiven Rolle der Außenverteidiger unter Neu-Trainer Maik Walpurgis und der eigenen Schusstechnik. Durch den ersten Faktor findet sich Suttner häufig im gegnerischen Drittel wieder, und der SPIX belohnt offensive Effektivität. Dank seiner Technik - Suttner verleiht vor allem ruhenden Bällen viel Schärfe und Schnitt - ist er häufig an Torchancen beteiligt. So auch gegen Bremen, wo er das 1:1 erzielte. Außerdem in der SPON11: Herthas Marvin Plattenhardt.

In Darmstadt ereignete sich am Sonntag gleich zweierlei, womit Fußballdeutschland nun wirklich nicht mehr rechnen konnte: Der Hamburger SV gewann ein Bundesligaspiel, und Matthias Ostrzolek erzielte ein Tor. Ostrzolek, üblicherweise Linksverteidiger, spielte gegen die Lilien im defensiven Mittelfeld, und er machte seine Sache gut. Seine Defensivwerte liegen zwar nur leicht über dem Durchschnitt, doch im Spiel nach vorn war Ostrzolek enorm wirkungsvoll. Davon zeugen sechs Torschussbeteiligungen, darunter der Treffer zum 2:0.

Hoffnung auf Besserung wird bei Werder Bremen stets mit diesen Namen verknüpft: Max Kruse, Claudio Pizarro, Serge Gnabry. Die drei Offensivstars seien eigentlich zu gut, als dass eine Mannschaft mit ihnen absteigen könne, heißt es dann. Das mag sein. Die Liste könnte aber um den Namen Fin Bartels erweitert werden. Gegen Ingolstadt war Bartels nämlich noch wichtiger als seine prominenten Kollegen. Er bereitete das 1:0 vor, schoss das 2:1 selbst, gewann drei Dribblings (Spieltagsbestwert auf seiner Position), und er verbuchte sehr gute Defensivwerte. Neben Bartels steht Herthas Alexander Esswein in der Top-Elf. Nach seiner Einwechslung drehte Berlin die Partie gegen Wolfsburg - auch dank Essweins Treffer zum 2:2.

Was ist nur mit Thomas Müller los? Die Leichtigkeit vor dem Tor? Dahin. Der Einfluss aufs Bayern-Spiel? Gering wie lange nicht. Gegen Mainz traf Müller wieder nicht, wie so oft in den vergangenen Wochen vergab der 27-Jährige sogar eine Großchance, was zu Abzügen im SPIX führt. Und trotzdem avancierte er zum besten offensiven Mittelfeldakteur des Spieltags. Denn Müller war an insgesamt sechs Chancen direkt beteiligt. Unter anderem bereitete er das 2:1 durch Arjen Robben vor. Ein Grund für den Formanstieg könnte die veränderte Rolle von Müller sein, der diesmal nicht als Rechtsaußen, sondern im Zentrum auflief.

"Ich bin in meinen Augen seit einiger Zeit mit Abstand der beste deutsche Stürmer", sagte Sandro Wagner der "Bild"-Zeitung über Sandro Wagner. Dabei ist der 29-Jährige nicht einmal der beste Stürmer bei der TSG Hoffenheim. Mit zwei Treffern war Wagner beim 4:0 gegen Köln der gefeierte Mann. Die Spieldaten zeigen aber, dass Mark Uth noch besser war. Uth traf zwar nur einmal, dafür bereitete er einen Treffer vor, erreichte deutlich bessere Passwerte und schaffte ebenso viele gelungene Defensivaktionen wie Wagner, obwohl er 51 Minuten weniger auf dem Platz stand.

Auch Pierre-Emerick Aubameyang (BVB) und Robert Lewandowski (FC Bayern) schossen zwei Tore und verpassen doch eine Nominierung für die SPON11. Zweitbester Stürmer neben Uth war Dortmunds Marco Reus. Der blieb zwar trotz drei Versuchen ohne eigenen Treffer, überragte dafür aber als Vorbereiter. Drei Tore legte er auf, dazu eine weitere Chance, die nicht verwertet wurde. Auch defensiv überzeugte Reus, unter anderem mit sieben eroberten zweiten Bällen.

Quelle : spiegel.de

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