Die "Washington Post" berichtet unter Berufung auf eine Einschätzung des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, es seien Personen mit Verbindung zur russischen Regierung identifiziert worden, die Tausende gehackte Mails etwa vom Wahlkampfkomitee der unterlegenen Kandidatin Hillary Clinton an die Enthüllungsplattform WikiLeaks weitergeleitet hätten. Andere US-Geheimdienste teilten diese Einschätzung. Derartige E-Mails hatten Clinton wiederholt in Erklärungsnot gebracht.
Die Hacker stammten aus dem Umfeld russischer Bemühungen, Trump zu unterstützen und Clinton im Wahlkampf in Bedrängnis zu bringen, berichtete die "Washington Post" weiter. Es sei Ziel Russlands gewesen, "Trump zur Wahl zu verhelfen", zitierte die Zeitung einen US-Beamten. Dies sei "allgemeiner Konsens" in Geheimdienstkreisen.
Dem Bericht zufolge informierten CIA-Beamte vor wenigen Tagen ranghohe Mitglieder des Senats über ihre Schlussfolgerungen. Eine CIA-Sprecherin wollte den Bericht nicht bestätigen. Trumps Team wies die Schlussfolgerungen der Geheimdienstler zurück. "Dies sind dieselben Leute, die gesagt haben, Saddam Hussein habe Massenvernichtungswaffen", hieß es in einer am Freitagabend verbreiteten Erklärung.
Laut "New York Times" wurde aus Russland auch das Computersystem der Republikaner gehackt - darunter die Rechner des Organisationsgremiums Republican National Committee. Die dort durch die Hackerangriffe gewonnenen Informationen seien allerdings nicht weitergegeben worden.
Bereits im Oktober hatten US-Geheimdienstkoordinator James Clapper sowie das Heimatschutzministerium Moskau vorgeworfen, hinter Hackerangriffen auf US-Bürger und politische Organisationen zu stecken, mit dem Ziel, die Wahl am 8. November zu beeinflussen. Die Regierung in Moskau bestreitet dies.
Der scheidende US-Präsident Barack Obama hatte am Freitag eine umfassende Untersuchung der Hackerangriffe während des Präsidentschaftswahlkampfs angeordnet. Die Ergebnisse sollen noch vor Ende seiner Amtszeit am 20. Januar vorliegen.
Quelle:spiegel
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