OneWeb ist auch ein erster konkreter Schritt Sons, sein vollmundiges Versprechen von Anfang des Monats einzulösen. 50.000 Stellen wollte er für die USA schaffen, hatte er angekündigt. Laut einer offiziellen Mitteilung erhält das Start-up 1,2 Milliarden Dollar; eine Milliarde von Softbank und 200 Millionen US-Dollar von bereits engagierten Investoren. Mit dem Geld soll OneWeb ab 2018 in Florida eine Fertigungsstätte für 15 Satelliten wöchentlich bauen. Diese sollen die Grundlage für das geplante weltumspannende Internetnetzwerk bilden. Laut den Ankündigungen dürfen 3000 Menschen hoffen, hier Arbeit zu finden.
"Als ich Anfang des Monats den künftigen Präsidenten Trump traf, habe ich mich bereit erklärt, in den USA zu investieren und Jobs zu schaffen", heißt es in einer Erklärung Sons. "Amerika stand immer an der Spitze von Innovation und technologischem Fortschritt. Wir sind begeistert, an diesem Wachstum mitwirken zu können." Ein globales satellitengestützes Internetnetzwerk ist eine große Vision, die inzwischen immer greifbarer wird. Nicht nur OneWeb, auch andere Firmen verfolgen derartige Pläne, darunter SpaceX, Google und Facebook. Onew Web ist darunter ein vergleichweise kleines Projekt.
Son muss liefern
Son war als großer Unterstützer von Donald Trumps geplantem Job-Wunder aufgetreten. Er hatte versprochen, 50 Milliarden Dollar in den USA zu investieren und damit 50.000 Stellen zu schaffen. Seit seiner Ankündigung steht er unter Zugzwang. Denn sein vermeintlicher großer Coup entpuppte sich wenig später als große PR-Lüge.
Wie sich herausstellte, gehörten die 50 Milliarden Dollar zu einem bereits geschnürten 100-Milliarden-Dollar-Paket, das zur Hälfte auch noch aus Saudi-Arabien bezahlt wird. Softbank hatte bereits im Oktober eingeräumt, lediglich 25 Milliarden Dollar beizusteuern. Der sogenannte Softbank Vision Fund ist eine gemeinsame Initiative von Investoren, die weltweit in Tech-Unternehmen investieren wollen.
Die eine Milliarde Dollar, die Softbank für OneWeb zur Verfügung stelle, sei diesmal kein Bestandteil dieses Funds, sondern stamme direkt von Softbank, versicherte ein Sprecher.
Nach Ansicht von Experten steht hinter Sons Engagement ein klar erkennbares eigenes Interesse. Der künftige US-Präsident Donald Trump habe eines der größten Geschenke für Son in der Hinterhand: eine mögliche Erlaubnis für den Kauf der Telekom-Tochter T-Mobile US durch Sons US-Mobilfunkfirma Sprint.
Vor zweieinhalb Jahren war Son mit seinem ersten Anlauf bei US-Präsident Barack Obama abgeblitzt. Nach dem jüngsten Auftritt mit Trump gab sich der Japaner zu dem Punkt schmallippig und betonte nur, dass er sich vom neuen Mann im Weißen Haus mehr Deregulierung wünsche. 50.000 Stellen könnten vielleicht noch Türen öffnen.
Der Telekom- und Technik-Mogul Son ist einer der reichsten Männer Japans. Nach dem Investment gehören Softbank und seinen Partnern annähernd die Hälfte an OneWeb.
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