"Wir fordern Sie auf, dieses entscheidende strategische Element der USA zu bewahren", heißt es demnach in dem Schreiben. Unter den 37 Wissenschaftlern, die den Brief unterschrieben haben, befinden sich mehrere Nobelpreisträger, ehemalige wissenschaftliche Berater des Weißen Hauses, frühere Hersteller von Nuklearwaffen und der Leiter der größten Wissenschaftsgesellschaft der Welt.
Der Vertrag mit Iran gehört zu den bedeutendsten Errungenschaften der Regierung von Noch-Präsident Barack Obama. Das Abkommen soll Iran am Bau von Atomwaffen hindern und sieht vor, dass die internationalen Sanktionen aufgehoben werden - wenn Teheran sich an die Bedingungen hält und unter anderem 95 Prozent seines angereicherten Urans beseitigt. Zudem erhält Iran den Zugriff auf ein geschätztes 100-Milliarden-Euro-Vermögen, das auf ausländischen Banken eingefroren worden war.
Trump hatte das Abkommen in der Vergangenheit als den "schlechtesten Deal, den die USA je ausgehandelt haben" bezeichnet. In einer Rede vor einer proisraelischen Lobbygruppe hatte er erklärt, dass seine "oberste Priorität die Demontage dieses katastrophalen Abkommens" sei.
Positive Entwicklungen seit Abschluss des Deals
Der Physiker Richard L. Garwin hat der "New York Times" zufolge nun zahlreiche Wissenschaftler zusammengerufen, um sich in einem öffentlichen Brief gegen dieses Vorhaben zu stellen. Garwin war am Bau der ersten Wasserstoffbombe beteiligt und hat lange Zeit die US-Regierung in Fragen zu Waffenkontrolle und dem Bau von Atomwaffen beraten.
In dem Brief an Trump verweisen er und seine Mitunterzeichner auf die positiven Entwicklungen seit Abschluss des Atomdeals. Dank des Abkommens sei demnach das Risiko, dass Iran innerhalb kürzester Zeit große Mengen an Atomwaffen herstellen könnte, deutlich gesunken. Dies habe auch einen positiven Einfluss auf Irans Nachbarländer, die nun ebenfalls weniger Grund haben, Atomwaffen zu bauen.
Mit ihrer Argumentation sind die Wissenschaftler nicht allein. Bereits im November vergangenen Jahres warnte CIA-Chef John Brennan vor einem Ausstieg aus dem Deal. Er bezeichnete Trumps Vorhaben als "Gipfel des Irrsinns" und warnte vor möglichen Folgen.
Quelle : spiegel.de
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