Ebenso wie Trump ist Kushner Immobilienunternehmer. Er ist außerdem Herausgeber des Wochenblatts "New York Observer". Die voraussichtliche politische Beraterrolle des Geschäftsmanns an der Seite des Präsidenten dürfte insofern heftige Diskussionen um mögliche Interessenkonflikte auslösen.
Mehr Spielraum bei Beratern?
Laut einem Bericht des Fernsehsenders NBC News versicherte eine Kushner-Anwältin, dass dieser die gesetzlich festgelegten ethischen Maßstäbe zur Vermeidung solcher Konflikte beachten werde. Das Kushner-Team habe bereits mit dem für diese Standards zuständigen Regierungsbüro Rücksprache gehalten, um über die nötigen Schritte zu entscheiden.
Kushner werde aus seiner Firma ausscheiden, "substanzielle Vermögenswerte" abstoßen und sich aus Regierungsangelegenheiten heraushalten, die seine finanziellen Interessen berührten, sagte Anwältin Jamie Gorelick.
Ein Gesetz gegen Vetternwirtschaft legt allerdings fest, dass US-Präsidenten keine Verwandten anstellen dürfen. Das Gesetz war verabschiedet worden, nachdem der frühere Präsident John F. Kennedy Anfang der sechziger Jahre seinen Bruder Robert zum Justizminister ernannt hatte. Trump-Berater argumentieren jedoch, dass der Präsident größeren Spielraum habe, wenn es um Ernennungen für das Weißen Haus und nicht das Kabinett gehe.
Haus in Washington ausgewählt
Die Spekulationen um eine zentrale Beraterrolle des Trump-Schwiegersohns hatten in den vergangenen Tagen zugenommen, nachdem Kushner und Ivanka Trump sich ein Haus in der Hauptstadt als künftiges Domizil ausgesucht hatten. Auch von Ivanka Trump wird vermutet, dass sie eine wichtige Rolle an der Seite des Präsidenten spielen wird.
US-Kommentatoren gehen davon aus, dass Trumps Tochter prominenter in Erscheinung treten wird als Trumps Ehefrau Melania. Diese will auch vorerst nicht nach Washington umziehen, sondern mit dem gemeinsamen Sohn Barron zumindest solange in New York bleiben, bis der Zehnjährige das laufende Schuljahr abgeschlossen hat.
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