Forcieren die USA einen Krieg gegen Nordkorea?

  13 Januar 2017    Gelesen: 1059
Forcieren die USA einen Krieg gegen Nordkorea?
Der Norden Koreas droht mit Raketentests von weitreichender Schlagkraft und der Süden plant mit den USA eine neue Spezialeinheit, die noch in diesem Jahr den nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un eliminieren soll. Ein tatsächlicher Angriff auf Pjöngjang könnte aber mit einer nuklearen Katastrophe enden.
von Olga Banach

Während in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul die Korruptionsvorwürfe gegen die abgesetzte Präsidentin Park diskutiert werden, stellen die Amerikaner mit den Südkoreanern eine neue Einheit von 1.000-2.000 Mann zusammen, die noch in diesem Jahr den nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un beseitigen und die Infrastruktur seines Machtzentrums in Pjöngjang zerstören sollen. Die Spezialeinheit wird einer US-amerikanischen Militärorganisation nachgeahmt, aber unter koreanischem Kommando stehen.

Am Montag wurde der amerikanische Botschafter Koreas Mark Lippert zum Ehrenmitglied der südkoreanischen Streitkräfte erhoben. Lippert setzt sich vor allem für die bilateralen militärischen Beziehungen der beiden Länder ein. Die Stationierung von amerikanischen THAAD-Raketenabwehrsystemen hatte jedoch im Süden zu Demonstrationen geführt. Mit der Wahl Trumps machte sich Unsicherheit in Seoul über die künftige Unterstützung des amerikanischen Militärs breit. Seoul versucht nun alles zu unternehmen, damit die Stationierung der amerikanischen Soldaten und des Kriegsgerätes weiterhin abgesichert ist.

Das Volk aber erhofft sich nach den politischen Skandalen einen neuen Präsidenten, der in ihrem Namen spricht. Nun befindet sich Südkorea unter der Leitung einer Übergangsregierung bis es zu Neuwahlen kommt. Der Skandal zeigte auf, wie uneingeschränkt die präsidiale Macht ist. Die Bevölkerung wünscht sich eine Verfassungsänderung, die die künftige Politik volksnäher und transparenter gestaltet. Während der Wochen der Massendemonstrationen gegen die ehemalige Präsidentin Park, bis hin zu ihrer Amtsenthebung, hielt sich der Norden zurück und wartete das Geschehen ab, denn eine Einmischung hätte der Ex-Präsidentin Park geholfen und von den Skandalen abgelenkt.

Pjöngjang hatte erst vor einem Monat einen Angriff des Seouler Parlaments, genannt „Blue House“, in einer Militärübung nachgestellt. Das Parlamentsgebäude wurde hierfür nachgebaut und die staatliche Nachrichtenagentur des Nordens „KCNA“ veröffentlichte Bilder des Kriegsspiels. Unter der Herrschaft von Parks Vater, Park Chung-hee, in Südkorea, fand 1968 tatsächlich ein Angriff Nordkoreas auf das südkoreanische Parlament statt, um Park Chung-hee zu töten. Der damalige Präsident überlebte den Angriff.

Das jüngste Säbelrasseln des isolierten Nordens ist als eine Antwort auf die verschärften Sanktionen gegen Nordkorea zu werten, die auch die Beziehungen zwischen China und Nordkorea verändert haben. Mao hatte einst die Relation zwischen Beijing und Pjöngjang als die von Lippen und Zähnen bezeichnet. Nun aber wendet sich auch China von Nordkorea ab.

Ein tatsächlicher Angriff auf Pjöngjang könnte aber mit einer nuklearen Katastrophe einhergehen. Im Herbst probten die USA und Südkorea den Angriff auf die nordkoreanische Nuklearanlage Yongbyon in einer gemeinsamen Übung in Alaska. Die Schäden für die Region eines solchen Angriffes sind kaum zu ermessen. Laut Experten soll die Anlage jedes Jahr Plutonium für eine Atombombe herstellen können. Ist die Zeit für einen Angriff, um Kim Jong-Un zu beseitigen, gekommen?

Das koreanische Volk wünscht sich Ban Ki-Moon als Nachfolgepräsidenten und keinen Kriegstreiber gegen das eigene Volk im Norden. Ban Ki-Moon gab bekannt, dass er sich für sein Land aufopfern wolle.



Quelle:rt

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