Trump wechselt das Smartphone

  20 Januar 2017    Gelesen: 617
Trump wechselt das Smartphone
Donald Trump wird im Weißen Haus wohl nicht das Smartphone nutzen dürfen, mit dem er in den vergangenen Monaten Politik per Twitter gemacht hat. Angeblich steht dem neuen US-Präsidenten nicht nur ein Systemwechsel bevor.
Auch nach seiner Amtseinführung will Donald Trump nicht darauf verzichten, Politik via Twitter zu machen. Das sagte sein Sprecher Sean Spicer Anfang Januar. Doch der neue US-Präsident wird sich wohl nicht nur an eine neue Tastatur gewöhnen müssen. Auch die Angewohnheit immer und überall einfach lostwittern zu können, kann er sich wahrscheinlich abschminken. Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, ist sein Smartphone jetzt "eine Sicherheitsangelegenheit". Am Donnerstag habe Trump einem Freund gesagt, er habe sein Handy auf Drängen einer Sicherheitsbehörde abgegeben.

Tschüss Galaxy

Bisher hat Trump seine gefürchteten Tweets laut "Engadget" von einem Samsung Galaxy abgesetzt, dessen Nummer auch vielen Journalisten oder Geschäftspartnern bekannt ist. Doch obwohl es mit der Sicherheitsfunktion "Knox" versehen ist, ist es für das Weiße Haus offenbar nicht sicher oder amerikanisch genug.

Welches Gerät Trump als Präsident nutzen wird, ist noch nicht bekannt, möglicherweise folgt er aber auch in dieser Hinsicht Obamas Fußstapfen. Dieser hatte nach seiner Amtseinführung 2009 zunächst jahrelang ein Blackberry genutzt, dessen Funktionen aus Sicherheitsgründen stark zurechtgestutzt waren. Außerdem hatten nur sehr wenige Menschen seine Nummer oder E-Mail-Adresse. In jüngster Zeit nutzte Obama dann ein iPhone. Aber wie er in der TV-Show "Jimmy Kimmel Live" im vergangenen Oktober verriet, ist auch dieses Gerät kein Smartphone wie es Normal-Nutzer kennen. Er könne mit seinem iPhone nur E-Mails empfangen und im Internet surfen. Telefonieren, fotografieren oder gar Apps installieren funktioniere nicht.

Trumps mobile Aktivitäten im Oval Office dürften ähnlich eingeschränkt sein. Er habe sein Android-Smartphone gegen ein Gerät eingetauscht, dass sicher, verschlüsselt und vom Secret Service abgesegnet sei, berichtet die "New York Times". Außerdem habe er eine neue Nummer, die nur sehr wenige Menschen hätten.

Die Umstellung wird für den neuen US-Präsidenten groß sein. Er sei praktisch immer erreichbar gewesen, sagte ein republikanischer Senator AP. Er habe sogar Anrufe angenommen, wenn ihm die Nummer unbekannt gewesen sei. Das bestätigt auch ein AP-Journalist. Er habe Trumps Mobilfunknummer gewählt, aber dieser sei nicht ans Telefon gegangen. Und obwohl er keine Nachricht auf der Mailbox hinterlassen habe, habe Trump wenig später zurückgerufen. Ebenso sei es der neue Präsident gewöhnt, auch frühmorgens oder spätabends Anrufe zu machen, schreibt AP.

Kuschelkurs mit Apple

Nachdem Blackberry keine eigenen Smartphones mehr produziert, wäre es nur logisch, dass Trump wie Obama zum amerikanischen iPhone greift. Doch in der Vergangenheit war das Verhältnis mit dem Smartphone-Hersteller nicht unbedingt gut. So drohte Trump schon vor einem Jahr in einer Wahlkampfrede, er werde Apple zwingen, seine Geräte in den USA herzustellen. Wenig später rief er zum Boykott von Apple-Produkten auf, weil sich der Hersteller weigerte, das FBI beim Knacken der iPhone-Verschlüsselung zu helfen.

In jüngster Zeit ist Trump aber auf Kuschelkurs mit Apple gegangen. So bot er CEO Tim Cook unter anderem große Steuererleichterungen an, wenn dieser in den USA investiert. Und kürzlich sagte Trump in einem Interview mit "Axios" über Cook: "Ich glaube wirklich, dass er sein Land liebt und hier etwas Großes tun möchte. Und ich sagte ihm: `Tim, es wird eine große Errungenschaft sein, wenn du den Bau einer deiner großen Fabriken in diesem Land beginnst.` Und ich glaube, er hat ein offenes Ohr dafür. Ich glaube, er hat ein offenes Ohr dafür."

Quelle: n-tv.de

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