Trump belebt umstrittene Pipeline-Projekte

  25 Januar 2017    Gelesen: 264
Trump belebt umstrittene Pipeline-Projekte
Weil sie nicht im nationalen Interesse sind und Ureinwohner auf die Barrikaden treiben, stoppt US-Präsident Obama zwei heikle Pipeline-Projekte. Sein Nachfolger Trump sieht die Sache anders. Der Umweltschutz leidet.
Die USA werden auf Anordnung ihres neuen Präsidenten Donald Trump zwei umstrittene Pipeline-Projekte wiederaufnehmen. Trump unterzeichnete zwei Anordnungen, mit denen er sowohl die Keystone-XL- als auch die Dakota-Access-Pipeline neu genehmigte. Beide Ölprojekte waren unter seinem Vorgänger Barack Obama gestoppt worden.

Bei den Vorhaben geht es zum einen um die Erweiterung der 2010 in Betrieb genommenen Keystone Pipeline, die von Kanadas Öl-Hochburg Calgary in die USA führt. Derzeit erreicht die Pipeline den US-Staat Illinois. Die erweiterte Leitung soll dann gemeinsam mit anderen Transcanada-Verbindungen täglich bis zu 830.000 Barrel (je 159 Liter) aus Teersand gewonnenes Öl durch die USA bis zur Golfküste in Texas pumpen. Ein Teil im Süden existiert bereits.

Eine Umweltverträglichkeitsprüfung unter dem bisherigen US-Außenminister John Kerry war zu dem Schluss gekommen, dass das Projekt nicht im US-Interesse ist. Das Öl aus kanadischen Sanden setze um fast 20 Prozent mehr CO2 frei als anders gewonnenes Rohöl, hieß es. Der damalige US-Präsident Barack Obama stoppte den Bau daraufhin.

Hinzu kommt, dass die USA durch neue Fördertechnologien inzwischen selbst enorme Mengen an Öl und Gas erschließen. Bereits zwischen 2020 und 2030 wird einer Studie der Internationalen Energieagentur zufolge die Menge der Ausfuhren die der Einfuhren decken. Das US-Energieministerium sieht diese Entwicklung ähnlich.

Proteste in North Dakota

Die zweite Pipeline ist in North Dakota. Dort hatte es in den letzten Monaten heftige Proteste von Ureinwohnern und Umweltschützern gegeben. Anfang Dezember verhängte das Ingenieurskorps der US-Armee schließlich einen vorläufigen Baustopp und ordnete die Prüfung von Alternativen zum bisherigen Leitungsverlauf an.

Sioux-Indianer hatten monatelang mit Unterstützung anderer Stämme und von Umweltschützern gegen die Pipeline demonstriert, die von North Dakota durch mehrere Bundesstaaten bis nach Illinois verlaufen soll. Dabei kam es auch zu Zusammenstößen mit der Polizei.

Die Sioux-Indianer wehren sich gegen das Projekt, weil die Öl-Leitung durch heilige Stätten auf dem Land ihrer Vorfahren verlaufen soll. Zudem befürchten die Ureinwohner eine Verseuchung ihres Trinkwassers durch Lecks in der Leitung.

Quelle: n-tv.de

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