Der Euro wird weniger gefälscht

  27 Januar 2017    Gelesen: 422
Der Euro wird weniger gefälscht
Kriminelle richten jährlich einen Millionenschaden mit gefälschten Geldscheinen an. Doch die neuen Sicherheitsmerkmale auf dem 20-Euro-Schein sorgen nun für einen ersten Erfolg im Kampf gegen die Blüten.
Die Zeiten für Geldfälscher sind seit der Einführung des neuen 20-Euro-Scheins härter geworden. Im vergangenen Jahr brachten Kriminelle laut EZB weltweit 684.000 Euro-Blüten in Umlauf. Das war ein Rückgang von 24 Prozent gegenüber dem Höchstwert 2015 – damals waren es 899.000 Fälschungen.

Allein in Deutschland zogen Banken, Handel und Polizei 82.150 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr - 14 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Aller Freude zum Trotz ist dies immer noch der zweithöchste Stand seit der Euroeinführung 2002.

Vor allem der überarbeitete Zwanziger, der im November 2015 ausgegeben wurde, erschwert Kriminellen das Handwerk. "Die Einführung der Europa-Banknotenserie hat sich positiv auf die Anzahl der Fälschungen ausgewirkt und zu einem merklichen Rückgang der 20-Euro-Fälschungen beigetragen", sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele.

Zahl der 20-Euro-Blüten sinkt

Die Zahl der Zwanziger-Blüten hat sich laut Thiele im Vergleich zu 2015 nahezu halbiert. Verbesserte Sicherheitsmerkmale sind bislang große Hürden für Fälscher. So ist ein durchsichtiges Porträtfenster in das Hologramm der Banknote eingearbeitet.

Der Schaden in Deutschland verringerte sich im vergangenen Jahr von 4,4 Millionen auf 4,2 Millionen Euro. Die Zahl der 20-Euro-Blüten sank auf 20.217 Stück – im Jahr davor waren es noch 38.000 Stück. Der Anteil der Zwanziger an den gesamten Fälschungen ging deutlich auf 25 Prozent zurück.

Am beliebtesten bei Kriminellen war der Fünfziger. Sein Anteil an den Blüten stieg auf 61 Prozent. Die überarbeitete Version des orangenen Scheins mit verbesserten Sicherheitsmerkmalen soll vom 4. April an unters Volk gebracht werden. Die Bundesbank hofft damit auf einen ähnlichen Effekt wie beim Zwanziger.

Ausreißer in der Statistik

Weltweit richteten Kriminelle mit gefälschten Euro-Banknoten im vergangenen Jahr einen Schaden von rund 40 Millionen Euro an, 2015 waren es noch 39,1 Millionen. Hauptgrund für den Anstieg war ein Fall aus England: Einem Diamantenhändler wurden bei einem Geschäft 500-Euro-Blüten im großen Stil untergeschoben - ein Schaden von rund sechs Millionen Euro.

Insgesamt ist es allerdings sehr unwahrscheinlich, dass einem Falschgeld untergejubelt wird: Rein rechnerisch entfielen im vergangenen Jahr in Deutschland lediglich zehn falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner.

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