Pomsel arbeitete von 1942 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 im von Goebbels geleiteten Propagandaministerium. Das Ende des Kriegs erlebte sie im Führerbunker in Berlin, wo sie bis zum Suizid Adolf Hitlers am 30. April 1945 war.
Ihre eigene Rolle im Nationalsozialismus bezeichnete Pomsel bis zum Ende als unbedeutend, von der Judenvernichtung wollte sie trotz ihrer Nähe zum engsten NS-Führungszirkel nichts mitbekommen haben.
"Nichts haben wir gewusst", sagte sie in dem Film. "Wir waren ja selber alle ein riesiges Konzentrationslager." Sie habe eh keinen Widerstand leisten können. "Ich gehöre zu den Feigen." Nach Kriegsende war Pomsel mehrere Jahre in sowjetischer Kriegsgefangenschaft, danach arbeitete sie als Sekretärin für die ARD.
Der Dokumentarfilm lief bisher auf Festivals, im April kommt er in die Kinos. Regisseur Krönes sagte, er habe zuletzt an ihrem 106. Geburtstag am 11. Januar mit Pomsel gesprochen. Sie sei bis zuletzt "eine scharfe politische Beobachterin" gewesen und habe angesichts des wachsenden Nationalismus in Europa, des weltweit aufkommenden Rechtspopulismus und der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten ihre Lebenserinnerungen als "Warnung an die heutige und künftige Generationen" bezeichnet.
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