"Ich wäre baff, wenn sie kein politisches Statement macht", sagte Larry Hackett, ehemaliger Chefredakteur des "People"-Magazins, dem TV-Sender ABC. "Auf dieser Bühne, mit der Gelegenheit von 115 Millionen Zuschauern allein in den USA, wäre es verblüffend und schlecht für ihre Karriere, wenn sie es nicht tun würde."
Im Wahlkampf hatte Lady Gaga die demokratische Kandidatin Hillary Clinton offen unterstützt und sich auch am Protest vor Trumps Wolkenkratzer in New York beteiligt, der mittlerweile im Weißen Haus regiert.
Gaga äußert sich in Werbevideo
Politische Statements sind beim Super Bowl zwar nicht die Regel, aber Lady Gaga wäre nicht die erste, die die riesige Bühne dafür nutzt. Auch Beyoncé hatte sich für eine Show mit politischen Untertönen entschieden, als sie 2016 "Formation" zum Besten gab - ihren Aufschrei angesichts der Gewalt gegen Afroamerikaner und dem Kampf von Frauen in einer von Männern beherrschten Welt.
Ein Neuling ist Gaga beim Super Bowl keineswegs: 2016 hatte sie vor dem Anpfiff die amerikanische Nationalhymne geschmettert, patriotisch in glitzerrotem Hosenanzug mit rotem Lidschatten und blauen Fingernägeln. "Totale Perfektion", titelte die Zeitung "USA Today", das Internet quoll über vor Begeisterung über ihre Interpretation des "Star-Spangled Banner".
Der Trick sei, sich diese Weltbühne anzusehen und sich zu fragen, wie man dem Ganzen irgendwie noch einen neuen Dreh geben könne, sagt Gaga in einem Werbevideo zur Show. Und sie ist ein Profi, für den die Show am Sonntag ein Highlight der Karriere sein wird: "Ich plane das, seit ich vier war. Ich weiß als genau, was ich tun werde."
Der Zuschauer vergisst nicht
Längst proben Lady Gaga und ihre Tänzer den großen Auftritt in Houston, damit am großen Abend alles sitzt. Denn nicht nur ein Angriff auf Donald Trump würde den Zuschauern im Gedächtnis bleiben, sondern auch ein Patzer.
Unvergessen etwa der unbeholfene Tänzer im Hai-Kostüm, der 2015 die Choreographie beim Auftritt von Katy Perry vergeigte. Oder das "Nipplegate" von 2004, als Justin Timberlake - versehentlich oder nicht - die Brustwarze von Janet Jackson freilegte. Von M.I.A. forderte die NFL sogar Schadenersatz in Höhe von 16,6 Millionen Dollar, weil die Sängerin den Zuschauern 2012 den ausgestreckten Mittelfinger gezeigt hatte. Ein solches Statement an Donald Trump würde Lady Gaga einen Platz in der Super-Bowl-Geschichte garantieren.
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