Nach Fan-Protesten: Rayo löst Vertrag mit Neuzugang Zozulya auf

  02 Februar 2017    Gelesen: 594
Nach Fan-Protesten: Rayo löst Vertrag mit Neuzugang Zozulya auf
Das Engagement bei Rayo Vallecano dauerte lediglich einen Tag an: Am Deadline Day war Stürmer Roman Zozulya (Foto) auf Leihbasis bis Saisonende von Betis Sevilla zum spanischen Zweitligisten im Madrider Vorort Vallecas gewechselt, nur einen Tag später musste der Ukrainer (in Sevilla mit einem Vertrag bis 2019 ausgestattet) kurzerhand die Rückreise nach Andalusien antreten.
Der Grund: Nach massiven Protesten der eigenen Anhänger sah sich Rayo gezwungen, das frisch eingegangene Arbeitsverhältnis mit Zozulya wieder zu lösen. Laut einem Bericht der „BBC“ soll der 27-Jährige, der im Sommer 2016 ablösefrei von Dnipro Dnipropetrovsk zu Real Betis gewechselt war, in seiner Heimat Sympathien für rechtsgerichtete, paramilitärische Gruppen hegen. Bei seinem ersten Training im Rayo-Dress am vergangenen Mittwoch, hatten die mehrheitlich politisch linksgerichteten Fangruppen des Klubs Banner entrollt und sich klar gegen Zozulya positioniert, was die Klubführung Rayos wiederum zum Handeln veranlasste.

Der Spieler selbst hatte sich via „Twitter“ mit einem offenen Brief an die Rayo-Anhänger gewandt (siehe unten), in dem er versuchte, die Vorwürfe zu entkräften. Dabei sprach Zozulya von einem „Missverständnis“ (Spanisch: Malentendido), das von einem Journalisten verbreitet wurde, der „nur wenig über die Realität in meinem Land und meinen Weg weiß“, so Zozulya, der hinzufügte: „Bei meiner Ankunft am Flughafen in Sevilla trug ich ein T-Shirt mit dem Wappen meines Landes, Ukraine, auf der Brust und Verse des Dichters Taras Shevchenko.“ Ein Journalist habe die Embleme mit denen paramilitärischer Gruppen gleichgesetzt, so Zozulya.

Seine Erklärungen konnten jedoch nichts mehr an der Vertragsauflösung ändern. Betis-Sportdirektor Miguel Torrecilla erklärte: „Wir haben entschieden, dass es im besten Interesse des Spielers ist, wenn er wieder nach Sevilla zurückkehrt. Der Spieler ist sehr enttäuscht. Er hat nicht erwartet, dass so etwas passiert. Er versuchte in seinem Brief die Fans zu überzeugen, aber scheinbar schaffte er dies bei gewissen Gruppierungen nicht.“

Die Konsequenz für den Spieler: Die Fußballsaison 2016/17 ist für ihn vorzeitig beendet, da er nach den Statuten des Verbandes nicht für mehr als zwei Vereine pro Spielzeit einen Vertrag erhalten darf. Er wird nun bei Betis weiter am Trainingsbetrieb teilnehmen. In der laufenden LaLiga-Saison absolvierte er für die Andalusier nur sechs Ligaspiele (eines von Beginn an), stand für die „Verdiblancos“ insgesamt nur 150 Minuten auf dem Feld des Benito Villamarín.


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