Syrien: AI wirft Damaskus Massenhinrichtungen vor – Experten zweifeln

  07 Februar 2017    Gelesen: 441
Syrien: AI wirft Damaskus Massenhinrichtungen vor – Experten zweifeln
Amnesty International hat von massenweise Erhängungen im Gefängnis Saidnaya in Damaskus berichtet und die Uno zu Ermittlungen diesbezüglich aufgerufen.
Im seinem jüngsten Bericht behauptet AI, dass im Zeitraum von 2011 bis 2015 in einem von der syrischen Regierung kontrollierten Gefängnis wöchentlich 20 bis 50 Menschen erhängt worden seien. Die Gesamtzahl der Erhängten betrage angeblich zwischen 5.000 und 13.000 Personen, deren Leichen in Massengräben außerhalb des Gefängnisses vergraben worden seien. Außerdem seien die Saidnaya-Gefangenen gefoltert, hungern gelassen und medizinisch nicht behandelt worden.

Wie schrecklich der Bericht auch klingen mag, viele Experten glauben ihm nicht und kritisierten die AI-Tätigkeit oft. Demnach hatte die Organisation, die oft als Mittel des Propagandakriegs instrumentalisiert werde, bereits zuvor mehrmals unglaubwürdige Daten vorgelegt. AI wird zudem von einigen Regierungen und internationalen Strukturen – darunter den USA, Großbritannien und der EU-Kommission – mitfinanziert. Medienangaben zufolge bekommt die Organisation außerdem Geldmittel vom US-Milliardär George Soros über dessen Fonds „Open Society“.

Auch in Syrien selbst werden die AI-Vorwürfe als unbegründet zurückgewiesen. „Syrien ist ein vollwertiger Staat mit einem standfesten Machtmechanismus. Hier betreibt keiner Willkür“, kommentierte das Mitglied der syrischen Sozial-Partiotischen Partei, Suleiman al-Halil, gegenüber der russischen Agentur RIA Novosti.

„Wir unterscheiden uns von unseren nicht organisierten Feinden. In unserem Staat gilt ein Gesetz für alle. Und keine Geheimdienste können so was nach ihrem Ermessen unternehmen, alles geschieht gemäß dem Gesetz der Syrischen Republik“, betonte der Politiker.

Die Autoren des Berichts erklärten ihrerseits, die Informationen über die Folter und Fälle des Massenerhängens von 84 Zeugen, darunter Wachleuten, Administrationsmitarbeitern, Richtern, Anwälten und geflohene Gefangenen, erhalten zu haben.

„Die das syrische Regime unterstützenden Länder – allen voran Russland, das zudem ein ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrats ist – müssen diese außergerichtliche Exekutionen verurteilen und alles Mögliche unternehmen, um dem ein Ende zu setzen“, heißt es in der Erklärung der Organisation.

Der Chef des Forschungszentrums des modernen Nahen Osten, Gumer Isajew, äußerte allerdings in einem Interview gegenüber der russischen Nachrichtenagentur RBC Zweifel daran, dass Russland oder der Iran auf derartige Berichte reagieren würden. Seine Meinung begründete er vor allem durch die bekannte Voreingenommenheit von AI und die Tatsache, dass im Land derzeit ein Krieg wüte.

Quelle : sputnik.de

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