Nach zuletzt zwei Siegen in Serie in der Bundesliga ging Bayer selbstbewusst in die Partie. Doch ohne den angeschlagenen Lars Bender gelang es Leverkusen lediglich in der Anfangsphase, das hohe Angriffspressing der Gäste zu umspielen. Atlético stellte seinerseits früh die eigenen Qualitäten im Umschaltspiel unter Beweis: Nach einem leichten Ballverlust der Hausherren im Mittelfeld scheiterte Griezmann erstmals frei stehend an Bernd Leno. Die anschließende Hereingabe von Außenverteidiger Filipe Luís bugsierte Wendell mit dem Schienbein an die eigene Querlatte (12.).
Auf der Gegenseite kam Bayer kurz darauf zu zwei aussichtsreichen Gelegenheiten. Die Abschlüsse von Julian Brandt und Kevin Kampl wurden jedoch beide geblockt (14.). Wiederum durch eine Kontersituation erzielte Madrid dann das Führungstor, als Ñíguez sich auf dem rechten Flügel durchsetzte, nach innen zog und den Ball mit links sehenswert vom Strafraumeck ins Tor schlenzte (17.).
Der Gegenspieler des Spaniers, Alexander Dragovic, hatte dem 22-Jährigen zu viel Raum gelassen - und auch am 0:2 trug der österreichische Nationalverteidiger eine Mitschuld. Ein Befreiungsschlag Atléticos rutschte Dragovic als letztem Mann über den Spann, sodass Gameiro unfreiwillig in Szene gesetzt wurde. Anschließend ging Ömer Toprak zu zögerlich zu Werke, sodass der mitgelaufene Griezmann nach einer Ablage seines Sturmpartners problemlos einschieben konnte (25.). Für den Franzosen war es sein erstes Tor gegen Bayer im fünften Aufeinandertreffen.
Atléticos Konterstärke gibt den Ausschlag
Leverkusen spielte in der Folge zwar weiter gefällig nach vorne, es fehlte jedoch am Glück im Abschluss. Erst segelte eine abgefälschte Hereingabe von Brandt nur knapp am langen Pfosten vorbei. Die anschließende Ecke kam dann zu Kampl, dessen Schlenzer Madrids Schlussmann Miguel Moyà parieren konnte (29.). Sein Pendant auf der Gegenseite, Bernd Leno, verhinderte mit einem Reflex die frühe Vorentscheidung nach einem Doppelpass zwischen Griezmann und Gameiro (34.).
Nach dem Seitenwechsel verwerte Bellarabi ein scharfes Zuspiel von Benjamin Henrichs am ersten Pfosten zum Anschlusstreffer (48.) - und gab der Werkself damit neue Hoffnung. Die Madrider Abwehr, die in der Gruppenphase mit zwei Gegentoren die stabilste Defensive aller Champions-League-Teilnehmer stellt, konnte Bayers Offensivbemühungen jedoch weitestgehend kontrollieren. Nach einer knappen Stunde war es abermals der überforderte Dragovic, der den dritten Madrider Treffer ermöglichte: Zwar hielt der 25-Jährige Gameiro außerhalb des Strafraums am Trikot, doch das Schiedsrichtergespann verlegte den Tatort fälschlicherweise in den Sechzehnmeterraum. Den fälligen Elfmeter verwandelte der Gefoulte souverän (59.).
Dass Bayer doch noch einmal ins Spiel zurückkam, verdankte das Team von Trainer Roger Schmidt einer Madrider Ko-Produktion: Moya lenkte eine Flanke ans Knie seines Innenverteidigers Savic, von dort trudelte der Ball zum 2:3 ins Tor (68.). Die Chance auf den Ausgleichstreffer durch Javier Hernández in der Schlussphase machte Luís mit einer Grätsche vor der Torlinie zunichte (81.). Stattdessen stellte der eingewechselte Torres per Kopf den Endstand her (87.).
Bayer Leverkusen - Atlético Madrid 2:4 (0:2)
0:1 Saúl Ñíguez (17.)
0:2 Griezmann (25.)
1:2 Bellarabi (48.)
1:3 Gameiro (59., FE)
2:3 Savic (68., ET)
2:4 Torres (86.)
Leverkusen: Leno, Henrichs, Dragovic, Toprak, Wendell - Aránguiz, Kampl - Bellarabi (66. Pohjanpalo), Brandt - Havertz (56. Volland), Hernández.
Atlético: Moya - Vrsaljko, Savic, Giménez, Filipe Luís - Gabi, Saúl Ñíguez - Koke, Ferreira-Carrasco (78. Torres) - Griezmann (78. Correa), Gameiro (71. Thomas).
Schiedsrichter: William Collum (Schottland)
Zuschauer: 28.500
Gelbe Karten: Henrichs (3), Dragovic (2), Wendell (2), Aránguiz - Gabi (3), Filipe Luís (3), Torres
Quelle : spiegel.de
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