„Variante 1. Durch die Frische Nehrung wird ein Kanal für Schiffe mit einer Breite von bis zu 20 Metern und einem Tiefgang von vier Metern gegraben. Das heißt, dass der Kanal zur sicheren Durchfahrt mindestens fünf Meter tief sein muss. In diesem Fall wird der Wasseraustausch zwischen der Ostsee und dem polnischen Teil des Haffs spürbar zunehmen… Die Folgen für das Ökosystem des Frischen Haffs werden katastrophal sein.“
Das Frische Haff sei ein Süßwassergewässer, auch im östlichen Teil an der Mündung des Pregel vor Kaliningrad (einst Königsberg). Der Zufluss von Salzwasser aus der Ostsee werde den Salzgehalt im Haff und in der Ostsee im Grunde ausgleichen und das Lebensareal der Flussfauna zerstören. „Auch Flussfische und andere Meerestiere, die im Süßwasser beheimatet sind, werden verschwinden. Indes ist der Fischbestand von überaus großer Bedeutung für die örtliche Bevölkerung“, so der Experte weiter.
„Variante 2. Sollte der künftige Kanal mit Schleusen versehen werden, wird der Zufluss von Meereswasser unbedeutend und für das Ökosystem des Haffs weniger gefährlich. Das Problem würde aber darin bestehen, dass der polnische Teil des Frischen Haffs seicht ist, während das Fahrwasser mindestens fünf Meter tief sein muss. Da der Grund schlammig ist, werden die Wände eines solchen Kanals instabil sein. Zudem wird der Kanal ständig vertieft werden müssen, was sich auf das Ökosystem des Haffs ebenfalls negativ auswirken wird“, warnte Alexejew.
Russland werde die Handlungen der polnischen Seite aufmerksam verfolgen und gegen den Bau protestieren, sollte das Ökosystem und der damit verbundene Wirtschaftskomplex gefährdet werden. Da das Frische Haff von zwei Ländern kontrolliert werde, hätte die polnische Seite ihre Handlungen gemäß Völkerrecht mit Russland abstimmen müssen.
Der Wissenschaftler erinnerte daran, dass die Urheber des Projekts von Warschau unterstützt werden und auch mit einer Unterstützung der EU rechnen. Aber wegen den Protesten von Ökologen blieb jede Hilfe aus.
Bereits im Vorjahr hatte Marta Kalinowska, offizielle Vertreterin des Naturschutzfonds WWF in Polen, Protest gegen das von der Regierungspartei PiS (Recht und Gerechtigkeit) lobbyierte Projekt erhoben.
Quelle : sputnik.de
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