Der Typ der Raketen war zunächst noch unklar. Nordkorea, das wegen seines Atomprogramms international isoliert ist, sind Raketentests unter Verwendung ballistischer Raketentechnik durch UN-Resolutionen untersagt. Das Land arbeitet an der Entwicklung von Mittel- und Langstreckenraketen, die einen atomaren Sprengkopf nicht nur nach Südkorea und Japan, sondern bis in die USA tragen können.
Nach Angaben der japanischen Regierung drangen drei der Raketen in die sogenannte Ausschließliche Wirtschaftszone Japans ein. Damit wären die Raketen in einer Entfernung von weniger als 200 Meilen vor der Küste des Landes ins Meer gestürzt. Die Tests stellten eine "ernste Bedrohung der Sicherheit unseres Landes dar", sagte Ministerpräsident Shinzo Abe laut einem Sprecher. Bereits im vergangenen Jahr hatte eine nordkoreanische Mittelstreckenrakete die 200-Meilen-Zone erreicht.
Reaktion auf "Foal Eagle"?
In Südkorea berief der kommissarische Präsident und Ministerpräsident Hwang Kyo Ahn ein Treffen des Nationalen Sicherheitsrats nach den neuerlichen Raketentests durch Nordkorea ein.
Südkoreas Militär vermutete, dass die Raketentests durch Nordkorea auch ein Protest gegen die laufenden Manöver der südkoreanischen und amerikanischen Streitkräfte sein könnten. Das zweimonatige Frühjahrsmanöver "Foal Eagle" hatte am vergangenen Mittwoch in Südkorea begonnen. Nordkorea unterstellt den USA und Südkorea regelmäßig, mit ihren Militärübungen einen Angriff vorzubereiten, was beide Länder aber bestreiten.
Nordkorea hatte im Februar mit dem Test einer "Mittelstreckenrakete von größerer Reichweite" weltweit Empörung ausgelöst. Der UN-Sicherheitsrat hatte den Test scharf verurteilt. Das höchste Gremium der Vereinten Nationen rief zugleich die Mitglieder zur konsequenten Umsetzung der Sanktionen gegen das Land auf. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte nach dem Test erklärt, das Land verfüge jetzt "über ein weiteres mächtiges Mittel für einen Atomangriff".
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