„Wenn Du ein 105-Mio.-Preisschild auf Deinen Schultern trägst, wird Deine Leistung noch genauer analysiert und man erwartet mehr. [...] Man will Resultate sehen und er hat bislang noch nicht geliefert. Er ist jung und wahrscheinlich wird er es noch tun, aber bislang war er keiner, der ein Spiel allein drehen kann“, erklärt der 106-fache englische Nationalspieler.
Die Probleme Pogbas seien in Augen des Ex-Chelsea-Profis in erster Linie die hohen Erwartungen und die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit: „Für wen würdest Du 105 Millionen Euro zahlen? Für einen Messi, einen Ronaldo oder Suárez - sie bringen Dir aber auch 40 oder 50 Tore pro Saison. Sie gewinnen Spiele alleine und das Woche für Woche. Wir haben bislang nicht gesehen, ob Paul Pogba das auch kann, aber er wird daran gemessen.“
Man müsse dem Franzosen nun Zeit geben und abwarten, ob er sein Spiel verbessern kann. „Aber zu einem gewissen Zeitpunkt muss er dieser dominante Mittelfeldspieler werden und ich glaube, er hat das auch in sich. Das Problem ist: Wenn Du 105 Millionen Euro zahlst, willst Du kein 105-Mio-Euro Problem“, so Lampard weiter.
„ManUnited hätte das EFL Cup-Finale verlieren sollen. Gegen eines der Top-Teams hätten sie dieses Spiel verloren und Pogba wäre einer der Gründe dafür“
Ähnlich deutliche Worte fand Lampards ehemaliger „Three Lions“-Kollege Jamie Carragher. Pogba habe sich in den vergangenen sechs Monaten kaum entwickelt. Der 23-Jährige sei „noch immer nicht annähernd gut oder diszipliniert genug“, die Rolle als Spielgestalter im zentralen Mittelfeld einzunehmen.
„ManUnited hätte das EFL Cup-Finale (Anm. d. Red.: 3:2 gegen Southampton) verlieren sollen. Gegen eines der Top-Teams hätten sie dieses Spiel verloren und Pogba wäre einer der Gründe dafür“, so der ehemalige Liverpool-Profi.
Ein Hauptproblem Uniteds in der laufenden Saison sei die mangelnde Torausbeute. Mit nur 39 Treffern weisen die „Red Devils“ aktuell die mit Abstand wenigsten Tore der Top-Teams der Premier League auf. Letzteres nährte zuletzt auch immer wieder die Spekulationen um einen Transfer von Atléticos Antoine Griezmann.
„Sie werden möglicherweise nochmal viel Geld für jemanden ausgeben wollen, der die Tore dann auch macht und der im Mittelfeld die zentrale offensive Rolle dann Woche für Woche besetzt“, so Carragher. In dem Fall könne man Pogba laut Lampard anstelle von Anthony Martial auf die Außen ausweichen lassen: „Dort hat er mehr Freiheiten und Du kannst vielleicht mehr aus ihm herausholen und ihn verbessern.“
Carragher bilanziert: „Am Ende wird es zwei Dinge geben, an denen sich Paul Pogba in der Bewertung seiner Zeit bei Manchester United messen lassen muss: Der Klub muss einen internationalen Titel oder die Meisterschaft gewinnen und Pogba muss eine zentrale Figur dabei sein.“
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