Der 36 Jahre alte Verdächtige sei wohnhaft aus Wuppertal, teilten Landes- und Bundespolizei mit. Er stamme aus dem Kosovo und habe eine Aufenthaltserlaubnis.
Der mutmaßliche Axt-Attentäter soll es darauf angelegt haben, von der Polizei niedergeschossen zu werden. Der Vorsitzende der Landespolizei Nordrhein-Westfalens, Dietmar Kneib, sagte: „Bei einer ersten Vernehmung sagte der Täter, dass er es in Kauf genommen hätte, wenn die Polizei ihn mit Schüssen stoppt. Ihn erschossen hätte.“ Im Fachjargon hieße das „Suicide by Cop“, Selbstmord durch einen Polizisten.
Der Mann hatte bei der Attacke am Donnerstagabend in Düsseldorf neun Menschen verletzt - vier Frauen, fünf Männer. Unter den Verletzten waren nach Angaben von Düsseldorfs Polizeipräsident Norbert Wesseler auch zwei Touristen aus Italien.
Zugführer verhinderte Schlimmeres
Nach Überzeugung der Ermittler handelt es sich um die Einzeltat eines psychisch kranken Mannes. In seiner Wohnung in Wuppertal sei ein Attest über eine „paranoide Schizophrenie“ gefunden worden. Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gibt es nach Angaben der Polizei nicht.
Der Bruder des Angreifers hat von der Krankheit des psychisch kranken Mannes. Er habe seinen Bruder als vermisst gemeldet, weil dieser am Abend nicht zu Hause gewesen sei, teilte die Polizei mit.
Ihm sei auch bekannt gewesen, dass der Bruder sich verfolgt gefühlt habe. Auch vom Kauf der Axt habe der Bruder gewusst. Zwischen dem Kauf der Axt und der Tat vergingen eine Woche Zeit.
S-Bahn-Fahrer verhinderte Schlimmeres
Der mutmaßliche Täter war den Ermittlungen zufolge kurz vor 21.00 Uhr mit der S-Bahn der Linie 28 in Richtung Mettmann unterwegs und wollte in Düsseldorf aussteigen.
Dabei habe er andere Gäste von hinten mit der Axt angegriffen, wie Kneib weiter erklärte. Nicht betroffene Fahrgäste stießen den Täter schließlich aus dem Zug.
Ein geistesgegenwärtiger S-Bahn-Fahrer verhinderte anschließend Schlimmeres. Der Mann habe die Türen des Zuges geschlossen, vermutlich als er den Tumult auf dem Bahnsteig sah und der Mann vor der Tür war, berichtete die Polizei weiter.
Der mutmaßliche Täter habe mit Tritten und Faustschlägen noch vergeblich versucht in den Zug zu gelangen. „Der Fahrer hat unterbunden, dass der Täter wieder in die Tür hineinkam“, sagte der Polizeivertreter.
Daraufhin habe er im Bahnhof mit einer Axt auf Passanten eingeschlagen und sei anschließend geflüchtet. "Wir hatten eine Blutspur, die sich vom Zug die Treppen herunter bis in den Bahnhof zog", beschrieb Wesseler die Lage weiter.
Insgesamt waren 500 Kräfte an dem Einsatz beteiligt. Der Düsseldorfer Hauptbahnhof war stundenlang gesperrt.
Quelle : welt.de
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