Trump bestätigt Datenklau bei CIA

  17 März 2017    Gelesen: 371
Trump bestätigt Datenklau bei CIA
Die Wikileaks-Dokumente über einen massiven Lauschangriff der CIA sind offenbar echt. US-Präsident Trump bestätigt - ganz beiläufig - einen Hackerangriff auf die Behörde. Experten laufen Sturm gegen Trumps Umgang mit sensiblen Geheimdienstinformationen.

US-Präsident Donald Trump hat im US-Fernsehen indirekt die Authentizität der kürzlich durch Wikileaks veröffentlichten CIA-Dokumente bestätigt. Experten in den USA diskutieren nun, ob er mit der Enthüllung sensibler Informationen gegen Geheimhaltungsgebote verstoßen hat.

In einem Interview, das der Sender Fox News gestern ausstrahlte, sagte Trump: "Übrigens, was die CIA angeht, ich will die Menschheit wissen lassen, dass die CIA gehackt wurde und viele Dinge geklaut wurden". Das, hob Trump hervor, sei unter der Obama-Regierung passiert. "Das ist nicht unter uns passiert. Mike Pompeo (der von Trump ernannte CIA-Direktor, d.Red.) macht einen fantastischen Job".

Die Enthüllungsplattform Wikileaks hatte Tausende Dokumente aus dem CIA-Zentrum für Cyberaufklärung in Langley bei Washington veröffentlicht. Die 8761 Dokumente zeigen demnach, wie die Software der Regierungshacker unter anderem in iPhones von Apple, Android-Geräte von Google und sogar Samsung-Fernseher eindringt und die Geräte zum Abhören nutzt. Das FBI untersucht derzeit, wie die Daten durchsickern konnten und wer sie an Wikileaks weiterleitete.

Der Schritt von US-Präsident Trump ist nun deswegen ungewöhnlich, weil die CIA selbst die Echtheit der Dokumente nie bestätigt hat. Adam Schiff, Experte der Demokraten im Geheimdienstausschuss, sagte laut CNN, es sei eine Sache wenn der Präsident in Absprache mit den Geheimdiensten sensible Informationen an die Öffentlichkeit gebe. Schiff vermutet allerdings ein anderes Motiv: "Wenn der Präsident nur nach Möglichkeiten sucht, seinen Vorgänger zu diskreditieren, dann haben wir ein gravierendes Problem."

Trumps Sprecher im Weißen Haus, Sean Spicer, hatte sich zudem erst letzte Woche geweigert, die Authentizität der vorgeblichen CIA-Leaks zu bestätigen. "Aus gegebenem Anlass ist es Regierungspolitik, niemals die Echtheit von Enthüllungen oder Hacker-Angriffen zu bestätigen. Das wäre hochgradig unangebracht", so Spicer am 8. März bei einem Briefing.


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