Allein die Seenotretter der deutsch-französisch-italienischen Initiative SOS Mediterranee retteten fast 1000 Migranten von neun Booten, darunter fast 200 Kinder und Jugendliche, wie es auf ihrer Webseite hieß. Die Menschen sollen nach Italien gebracht werden.
Der Mittelmeeranrainer Libyen ist ein wichtiger Transitstaat für Migranten aus Afrika und Aktionsgebiet von Schleppern und Schleusern.
Zuletzt hat Bundeskanzlerin Angela Merkel afrikanische Migranten und Flüchtlinge davor gewarnt, sich auf den Weg nach Libyen zu machen, um von dort in die EU zu gelangen. Die Bedingungen für Flüchtlinge in Libyen seien "dramatisch", sagte Merkel auf dem EU-Gipfel in Brüssel. Die Menschen in dem vom Bürgerkrieg zerrütteten Land seien völlig in der Hand von Schleppern ohne Chance auf eine Betreuung durch internationale Organisationen.
Europäische und nordafrikanische Politiker beraten in Rom
Grund für die vielen Überfahrten von Nordafrika Richtung Europa soll das derzeit günstige Wetter sein. In diesem Jahr sind in Italien bereits rund 16.000 Migranten angekommen, mindestens 520 starben seit Jahresbeginn bei der Überfahrt über das Mittelmeer. Im vergangenen Jahr starben mehr als 5000 Menschen auf der Flucht von Afrika nach Europa im Mittelmeer - es waren mehr Tote, als je zuvor in einem Jahr registriert wurden. Die meisten Menschen starben auf der zentralen Mittelmeerroute in Richtung Italien, die als die gefährlichste gilt.
In Rom wollen an diesem Montag die Innenminister europäischer Länder, darunter auch aus Deutschland, und Vertreter nordafrikanischer Staaten, darüber beraten, wie der Zuzug der Menschen nach Europa gestoppt werden kann.
Italien ist von der Flüchtlingskrise besonders betroffen, da hier derzeit die meisten Menschen aus Afrika über das Mittelmeer ankommen. Innenminister Marco Minniti möchte eine ständige "Kontaktgruppe" zwischen europäischen und nordafrikanischen Ländern bilden, um das Problem in den Griff zu bekommen. An dem Treffen nimmt auch EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos teil.
Quelle : spiegel.de
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